Bad Lauchstädt: Unterschied zwischen den Versionen

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Bad Lauchstädt (bis 1925 Lauchstädt), ist eine Stadt im Saalekreis in Sachsen-Anhalt.
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Verzeichnis der sortierten [[Reklamemarken]] und [[Siegelmarken]] mit einem Bezug zu Bad Lauchstädt.
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Datei:W0285152.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Lauchst%C3%A4dter_Brunnen_W0285152 Brunnenversand Lauchstädter Brunnen]
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Datei:W0260166.jpg|[https://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Der_Magistrat_-_Lauchstaedt_W0260166 Der Magistrat - Lauchstaedt]
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Datei:W0402376.jpg|[https://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=K._Pr._Amtsgericht_Lauchst%C3%A4dt_W0402376 Königlich Preussischen Amtsgericht Lauchstädt]
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Datei:W0260852.jpg|[https://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Amtsanwalt_bei_dem_K%C3%B6niglich_Preussischen_Amtsgericht_-_Lauchstaedt_W0260852 Amtsanwalt bei dem Königlich Preussischen Amtsgericht Lauchstaedt]
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Datei:W0300808.jpg|[https://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=K%C3%B6nigl._Preuss._Superintendentur-Lauchstaedt_W0300808 Königl. Preuss. Superintendentur Lauchstaedt]
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Datei:W0390176.jpg|[https://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=K.Pr._Superintendentur_Lauchst%C3%A4dt_W0390176 Königl. Preuss. Superintendentur Lauchstaedt]
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==Geschichte==
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'''Gründung und Entwicklung des Ortes'''
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In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird das nach dem Saalezufluss Laucha benannte[3] Lauchstädt zweimal als zehntpflichtiger Ort Lochstat im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt.[4] Seit 1341 Lehen der Herzöge von Braunschweig, gelangte die Siedlung 1370 an die Bischöfe von Merseburg, die dem Ort 1430 das Stadtrecht verliehen und im 16. Jahrhundert eine schon vorhandene Burg zu einem Renaissance-Schloss ausbauten. 1657 wurde Merseburg Sitz einer Seitenlinie der kursächsischen Albertiner. Das Lauchstädter Schloss diente 1684 bis 1738 den Herzögen von Sachsen-Merseburg als Wohnsitz. Lauchstädt war bis 1815 Hauptort des hochstiftlich-merseburgischen Amts Lauchstädt, das seit 1561 unter kursächsischer Hoheit stand und zwischen 1656/57 und 1738 zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg gehörte.[5]
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Am 14. Februar 1701 gegen 9 Uhr morgens entstand in Lauchstädt bei heftigem Sturmwind eine Feuersbrunst, welche in großer Schnelle 34 Häuser, darunter die Pfarre und Schule, einäscherte. Bereits im Vorjahr waren bei drei Bränden 27 Häuser in Lauchstädt vernichtet worden, also innerhalb von zwei Jahren insgesamt 61 Häuser.
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Um 1700 trat für die unbedeutende Landstadt eine erfreuliche Wendung ein: Durch Zufall wurde eine Mineralquelle entdeckt, deren heilkräftige Wirkung von der Universität Halle bestätigt wurde. So entstand das bis heute erhältliche Lauchstädter Heilbrunnen-Wasser. Daraufhin kümmerte sich Herzogin Erdmuth Dorothea um die Einrichtung eines Bades. Sie ließ die Quelle einfassen und die ersten Kuranlagen ausbauen. Als die Nebenlinie Sachsen-Merseburg 1738 ausstarb, fiel das Erbe zurück an Kursachsen. Das war ein Glücksfall, denn in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde Lauchstädt der bevorzugte Badeort des Dresdner Hofes und nahm als exklusives Modebad einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung. Ein Kursaal und ein Spielpavillon wurden errichtet sowie ein Sommertheater installiert. Mit der Anlage des Kurparks wurde begonnen.
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Mit dem Besuch Goethes begann die literarische Bedeutung des Badeortes. 1802 wohnte er über vier Wochen in Lauchstädt und besorgte die Einweihung des Theaters mit dem Vorspiel Was wir bringen und der Aufführung von Mozarts Oper La clemenza di Tito. Mehrfach kam er in den folgenden Jahren wieder, und besonders seine Frau Christiane war eine gern gesehene Besucherin. Bedeutende Künstler und Gelehrte der Zeit gaben sich ein Stelldichein: Christian Fürchtegott Gellert, Johann Christoph Gottsched, Christoph Martin Wieland, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling. Schon 1789 hatte sich hier Schiller mit Charlotte von Lengefeld verlobt.
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Nachdem die Weimarer Schauspieler 1814 ihr letztes Gastspiel gegeben hatten, verlor Lauchstädt an Anziehungskraft. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses 1815 fiel Lauchstädt an Preußen. Lauchstädt wurde 1816 dem Kreis Merseburg[6] im Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen zugeteilt.
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1865 heißt es: „Das einst so frequente Bad Lauchstädt ist hingegen fast verwaist.“
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– Allgemeine medizinische Zentral-Zeitung, Band 34, 1865, Sp. 515
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Erst 1908 wurde das Theater wieder genutzt, dann erneut 1968 mit der Aufführung von Goethes Iphigenie auf Tauris. Auch die Kuranlagen erlebten wieder eine gewisse Blüte.
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Seit dem 9. Oktober 2008 trägt die Stadt den amtlichen Zusatz Goethestadt.[7]
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Text: [https://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Lauchst%C3%A4dt Wikipedia]
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Liste der [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bad_Lauchst%C3%A4dt&action=history Autoren]
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[[Kategorie:Reklamemarkenkatalog]] [[Kategorie:Siegelmarkenkatalog]][[Kategorie:Sachsen-Anhalt (Reklamemarken)]][[Kategorie:Sachsen-Anhalt (Siegelmarken)]]        [[Kategorie:Orte (Reklamemarken)]][[Kategorie:Orte (Siegelmarken)]]

Aktuelle Version vom 7. Februar 2022, 09:34 Uhr

Bad Lauchstädt (bis 1925 Lauchstädt), ist eine Stadt im Saalekreis in Sachsen-Anhalt.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Bad Lauchstädt.

Richard Wagner

Geschichte

Gründung und Entwicklung des Ortes

In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird das nach dem Saalezufluss Laucha benannte[3] Lauchstädt zweimal als zehntpflichtiger Ort Lochstat im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt.[4] Seit 1341 Lehen der Herzöge von Braunschweig, gelangte die Siedlung 1370 an die Bischöfe von Merseburg, die dem Ort 1430 das Stadtrecht verliehen und im 16. Jahrhundert eine schon vorhandene Burg zu einem Renaissance-Schloss ausbauten. 1657 wurde Merseburg Sitz einer Seitenlinie der kursächsischen Albertiner. Das Lauchstädter Schloss diente 1684 bis 1738 den Herzögen von Sachsen-Merseburg als Wohnsitz. Lauchstädt war bis 1815 Hauptort des hochstiftlich-merseburgischen Amts Lauchstädt, das seit 1561 unter kursächsischer Hoheit stand und zwischen 1656/57 und 1738 zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg gehörte.[5]

Am 14. Februar 1701 gegen 9 Uhr morgens entstand in Lauchstädt bei heftigem Sturmwind eine Feuersbrunst, welche in großer Schnelle 34 Häuser, darunter die Pfarre und Schule, einäscherte. Bereits im Vorjahr waren bei drei Bränden 27 Häuser in Lauchstädt vernichtet worden, also innerhalb von zwei Jahren insgesamt 61 Häuser.

Um 1700 trat für die unbedeutende Landstadt eine erfreuliche Wendung ein: Durch Zufall wurde eine Mineralquelle entdeckt, deren heilkräftige Wirkung von der Universität Halle bestätigt wurde. So entstand das bis heute erhältliche Lauchstädter Heilbrunnen-Wasser. Daraufhin kümmerte sich Herzogin Erdmuth Dorothea um die Einrichtung eines Bades. Sie ließ die Quelle einfassen und die ersten Kuranlagen ausbauen. Als die Nebenlinie Sachsen-Merseburg 1738 ausstarb, fiel das Erbe zurück an Kursachsen. Das war ein Glücksfall, denn in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde Lauchstädt der bevorzugte Badeort des Dresdner Hofes und nahm als exklusives Modebad einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung. Ein Kursaal und ein Spielpavillon wurden errichtet sowie ein Sommertheater installiert. Mit der Anlage des Kurparks wurde begonnen.

Mit dem Besuch Goethes begann die literarische Bedeutung des Badeortes. 1802 wohnte er über vier Wochen in Lauchstädt und besorgte die Einweihung des Theaters mit dem Vorspiel Was wir bringen und der Aufführung von Mozarts Oper La clemenza di Tito. Mehrfach kam er in den folgenden Jahren wieder, und besonders seine Frau Christiane war eine gern gesehene Besucherin. Bedeutende Künstler und Gelehrte der Zeit gaben sich ein Stelldichein: Christian Fürchtegott Gellert, Johann Christoph Gottsched, Christoph Martin Wieland, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling. Schon 1789 hatte sich hier Schiller mit Charlotte von Lengefeld verlobt.

Nachdem die Weimarer Schauspieler 1814 ihr letztes Gastspiel gegeben hatten, verlor Lauchstädt an Anziehungskraft. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses 1815 fiel Lauchstädt an Preußen. Lauchstädt wurde 1816 dem Kreis Merseburg[6] im Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen zugeteilt.

1865 heißt es: „Das einst so frequente Bad Lauchstädt ist hingegen fast verwaist.“

– Allgemeine medizinische Zentral-Zeitung, Band 34, 1865, Sp. 515

Erst 1908 wurde das Theater wieder genutzt, dann erneut 1968 mit der Aufführung von Goethes Iphigenie auf Tauris. Auch die Kuranlagen erlebten wieder eine gewisse Blüte.

Seit dem 9. Oktober 2008 trägt die Stadt den amtlichen Zusatz Goethestadt.[7]


Text: Wikipedia

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