Obermarkt: Unterschied zwischen den Versionen

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 4: Zeile 4:
  
 
==Geschichte==  
 
==Geschichte==  
Die ursprüngliche Konzeption des Obermarktes geht auf die Jahre 1210 bis 1217 zurück. Erst mit der Ausbildung der Obertstadt während der 80er Jahre des 12. Jahrhunderts konnte der Marktplatz entstehen. Dendrologische Untersuchungen (Tests mit Holzresten ehemaliger Nebenstraßen) gaben Aufschluss darüber, wie die Bürger der Oberstadt den Obermarkt besiedelten: So ist zum Beispiel bekannt, dass der Markt im 13. Jahrhundert die südwestlich liegende Petrikirche umschloss. Die Häuserzeile, welche den Petriplatz und den Obermarkt heute trennen, fügten die Bauherren erst nach dem verheerenden Stadtbrand 1484 ein.  
+
Die ursprüngliche Konzeption des Obermarktes geht auf die Jahre 1210 bis 1217 zurück.<sup>'''[4]'''</sup> Erst mit der Ausbildung der Obertstadt während der 80er Jahre des 12. Jahrhunderts konnte der Marktplatz entstehen. Dendrologische Untersuchungen (Tests mit Holzresten ehemaliger Nebenstraßen) gaben Aufschluss darüber, wie die Bürger der Oberstadt den Obermarkt besiedelten<sup>'''[5]'''</sup>: So ist zum Beispiel bekannt, dass der Markt im 13. Jahrhundert die südwestlich liegende Petrikirche umschloss. Die Häuserzeile, welche den Petriplatz und den Obermarkt heute trennen, fügten die Bauherren erst nach dem verheerenden Stadtbrand 1484 ein.<sup>'''[6]'''</sup>
Das Urkundenbuch der Stadt Freiberg benennt den Obermarkt schon 1259 als „forum“, „dessen 'Dünger der Markgraf dem Johannishospital' schenkt“. Hier sprach der Stadtrat das Recht, was er zunächst unter freiem Himmel und dann im sogenannten „Dinghaus“ abhielt. Der Marktplatz durchlebte eine wechselhafte Geschichte, geprägt von Besuchen hoher Gäste, wie Kurfürsten, Könige, Kaiser, Ministerpräsidenten und Kanzler, Paraden und Hinrichtungen. Die wohl Bekannteste ist die des Ritters Kunz von Kauffungen am 14. Juli 1455: Aufgrund von Streitigkeiten mit dem sächsischen Kurfürsten Friedrich II. (genannt „der Sanftmütige“), entführte Kunz von Kauffungen die Söhne des Kurfürsten, Ernst und Albrecht, in der Nacht vom 7. auf den 8. Juli von Schloss Altenburg. Allerdings wurde Kunz auf der Flucht nach Böhmen gefasst und inhaftiert. Ein Rat von zwölf Freiberger Bürgern tagte über den Ritter, denn im Stadtrecht stand seit 1294 geschrieben, dass Verbrechen gegen den Kurfürsten in Freiberg zu ahnden seien. Der Rat fällte sein Urteil: Tod durch Enthauptung. Ein schwarz eingefärbter Stein erinnert heute an die Hinrichtung  auf dem Obermarkt vom 14. Juli.  
+
Das Urkundenbuch der Stadt Freiberg benennt den Obermarkt schon 1259 als „forum“, „dessen 'Dünger der Markgraf dem Johannishospital' schenkt“.<sup>'''[7]'''</sup> Hier sprach der Stadtrat das Recht, was er zunächst unter freiem Himmel und dann im sogenannten „Dinghaus“ abhielt.<sup>'''[8]'''</sup> Der Marktplatz durchlebte eine wechselhafte Geschichte, geprägt von Besuchen hoher Gäste, wie Kurfürsten, Könige, Kaiser, Ministerpräsidenten und Kanzler, Paraden und Hinrichtungen.<sup>'''[9]'''</sup> Die wohl Bekannteste ist die des Ritters Kunz von Kauffungen am 14. Juli 1455: Aufgrund von Streitigkeiten mit dem sächsischen Kurfürsten Friedrich II. (genannt „der Sanftmütige“), entführte Kunz von Kauffungen die Söhne des Kurfürsten, Ernst und Albrecht, in der Nacht vom 7. auf den 8. Juli von Schloss Altenburg. Allerdings wurde Kunz auf der Flucht nach Böhmen gefasst und inhaftiert. Ein Rat von zwölf Freiberger Bürgern tagte über den Ritter, denn im Stadtrecht stand seit 1294 geschrieben, dass Verbrechen gegen den Kurfürsten in Freiberg zu ahnden seien. Der Rat fällte sein Urteil: Tod durch Enthauptung. Ein schwarz eingefärbter Stein erinnert heute an die Hinrichtung  auf dem Obermarkt vom 14. Juli.<sup>'''[10]'''</sup>
Der Obermarkt diente auch Platz für Aufmärsche der Bergarbeiter, die gegen ihre miserablen Lebensumstände protestierten. Zur Zeit den Wirtschaftskrise in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts demonstrierten Arbeitslose für die Erhöhung der Wohlfahrtsunterstützung. Am 1. Februar 1933 hielten SPD und KPD eine Kundgebung für den „Kampf gegen den Faschismus“ ab, am 29. September 1945 fand die erste Veranstaltung der SPD und KPD nach Kriegsende auf dem Marktplatz statt. Auch 1989
+
Der Obermarkt diente auch Platz für Aufmärsche der Bergarbeiter, die gegen ihre miserablen Lebensumstände protestierten. Zur Zeit den Wirtschaftskrise in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts demonstrierten Arbeitslose für die Erhöhung der Wohlfahrtsunterstützung. Am 1. Februar 1933 hielten SPD und KPD eine Kundgebung für den „Kampf gegen den Faschismus“ ab, am 29. September 1945 fand die erste Veranstaltung der SPD und KPD nach Kriegsende auf dem Marktplatz statt.<sup>'''[11]'''</sup>
Trotz erheblicher Umbaumaßnahmen durch die Stadt widerspiegelt der Obermarkt im Großen und Ganzen ein historisches Bild. Die Sanierung im Jahr 2014 stieß bei der Freiberger Bevölkerung auf gemischte Gefühle, was vor allem auf die steinernen Skulpturen „Schrammsteine“ zurückzuführen ist. Diese dienen als Sitzgelegenheit und sorgten bei den Bürgerinnen und Bürgern aufgrund ihres unrealistischen Äußeren für einige Diskussionen.  
+
Trotz erheblicher Umbaumaßnahmen durch die Stadt widerspiegelt der Obermarkt im Großen und Ganzen ein historisches Bild. Die Sanierung im Jahr 2014 stieß bei der Freiberger Bevölkerung auf gemischte Gefühle, was vor allem auf die steinernen Skulpturen „Schrammsteine“ zurückzuführen ist. Diese dienen als Sitzgelegenheit und sorgten bei den Bürgerinnen und Bürgern aufgrund ihres unrealistischen Äußeren für einige Diskussionen.<sup>'''[12]'''</sup>
  
 
==Einige Sehenswürdigkeiten==  
 
==Einige Sehenswürdigkeiten==  
  
 
===Brunnendenkmal "Otto der Reiche"===  
 
===Brunnendenkmal "Otto der Reiche"===  
Das Bronzestandbild des Dresdner Bildhauers Georg Gröne (Kröne) aus dem 1897 befindet sich in der Mitte des Obermarktes. Es zeigt Markgraf Otto von Wettin (1116/19-1190), umgeben von vier wasserspeienden Löwen, die das Freiberger und Meißener Stadtwappen tragen. In der rechten Hand hält die Statue eine fiktive Urkunde, welche die Freiberger Rechte dokumentiert. Die Linke führt er zum Schwert, um sein Werk zu verteidigen und zu beschützen. Der Einweihung am 6. Juli 1897 wohnten König Albert von Sachsen und sein Sohn Prinz Georg bei.  
+
Das Bronzestandbild des Dresdner Bildhauers Georg Gröne<sup>'''[13]'''</sup> (Kröne)<sup>'''[14]'''</sup> aus dem 1897 befindet sich in der Mitte des Obermarktes. Es zeigt Markgraf Otto von Wettin (1116/19-1190), umgeben von vier wasserspeienden Löwen, die das Freiberger und Meißener Stadtwappen tragen. In der rechten Hand hält die Statue eine fiktive Urkunde, welche die Freiberger Rechte dokumentiert. Die Linke führt er zum Schwert, um sein Werk zu verteidigen und zu beschützen. Der Einweihung am 6. Juli 1897 wohnten König Albert von Sachsen und sein Sohn Prinz Georg bei.<sup>'''[15]'''</sup>
  
 
===Obermarkt 16===  
 
===Obermarkt 16===  
Sebastian Lorenz der Ältere errichtete dieses Bürgerhaus 1545/46 als städtisches Kaufhaus, weshalb es ebenfalls Satteldach zu Warenlagerung besitzt. Fahrende Spielleute traten im, sich im ersten Stock befindenden, Saalbau auf, bevor das Stadttheater gegründet wurde. Heute nutzen ihn Schulen und andere Einrichtungen als Konzert- und Veranstaltungssaal. Sein barockes Aussehen stammt aus einer Sanierung im 18. Jahrhundert. Die spätere Ehefrau des Komponisten Robert Schumann, Clara Wieck, gab in den 1830ern Klavierkonzerte im Festsaal.  
+
Sebastian Lorenz der Ältere errichtete dieses Bürgerhaus 1545/46 als städtisches Kaufhaus, weshalb es ebenfalls Satteldach zu Warenlagerung besitzt. Fahrende Spielleute traten im, sich im ersten Stock befindenden, Saalbau auf, bevor das Stadttheater gegründet wurde. Heute nutzen ihn Schulen und andere Einrichtungen als Konzert- und Veranstaltungssaal. Sein barockes Aussehen stammt aus einer Sanierung im 18. Jahrhundert. Die spätere Ehefrau des Komponisten Robert Schumann, Clara Wieck, gab in den 1830ern Klavierkonzerte im Festsaal.<sup>'''[16]'''</sup>
  
 
===Rathaus===  
 
===Rathaus===  
Zeile 25: Zeile 25:
 
''Napoleonhaus (Obermarkt 4):'' Empfang Napoleons am 16. Mai 1812 durch das sächsische Königspaar, den Bürgermeister und Professor Wilhelm Lampadius  
 
''Napoleonhaus (Obermarkt 4):'' Empfang Napoleons am 16. Mai 1812 durch das sächsische Königspaar, den Bürgermeister und Professor Wilhelm Lampadius  
  
''Carlowitzhaus (Obermarkt 10/Kirchgässchen 2):'' Wohnhaus des Oberberghauptmannes Hans Carl von Carlowitz (1645-1714), der das erste forstwissenschaftliche Handbuch veröffentlichte
+
''Carlowitzhaus (Obermarkt 10/Kirchgässchen 2):'' Wohnhaus des Oberberghauptmannes Hans Carl von Carlowitz (1645-1714), der das erste forstwissenschaftliche Handbuch veröffentlichte<sup>'''[17]'''</sup>
  
 
==Quellen==  
 
==Quellen==  
Zeile 42: Zeile 42:
  
 
<sup>'''[3]'''</sup>: http://www.freiberg-service.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten-in-freiberg/mittelalterliche-altstadt/obermarkt.html (abgerufen am 15.02.2016, 17:04)
 
<sup>'''[3]'''</sup>: http://www.freiberg-service.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten-in-freiberg/mittelalterliche-altstadt/obermarkt.html (abgerufen am 15.02.2016, 17:04)
 +
 +
<sup>'''[4]'''</sup>: ebenda
 +
 +
<sup>'''[5]'''</sup>: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S. 9
 +
 +
<sup>'''[6]'''</sup>: http://www.freiberg-service.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten-in-freiberg/mittelalterliche-altstadt/obermarkt.html (abgerufen am 15.02.2016; 17:04)
 +
 +
<sup>'''[7]'''</sup>: zitiert nach Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S. 9
 +
 +
<sup>'''[8]'''</sup>: Ufer, Heinz: Brockhaus-Stadtführer Freiberg, VEB F.A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1976, S. 51
 +
 +
<sup>'''[9]'''</sup>: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S. 9
 +
 +
<sup>'''[10]'''</sup>: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S. 13f.
 +
 +
<sup>'''[11]'''</sup>: Ufer, Heinz: Brockhaus-Stadtführer Freiberg, VEB F.A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1976, S. 51ff.
 +
 +
<sup>'''[12]'''</sup>: http://www.freiberger-karnevalklub.de/aktuelles/die-schrammsteine-sollen-gepolstert-werden (abgerufen am 06.03.2016; 17:26)
 +
 +
<sup>'''[13]'''</sup>: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S. 10
 +
 +
<sup>'''[14]'''</sup>: Ufer, Heinz: Brockhaus-Stadtführer Freiberg, VEB F.A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1976, S. 53
 +
 +
<sup>'''[15]'''</sup>: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S. 10
 +
 +
<sup>'''[16]'''</sup>: http://www.freiberg-service.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten-in-freiberg/mittelalterliche-altstadt/obermarkt.html (abgerufen am 15.02.2016; 17:04)
 +
 +
<sup>'''[17]'''</sup>: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S. 14ff.

Version vom 8. März 2016, 16:22 Uhr

Obermarkt mit Rathaus, Kupferstich von Gustav Wunderlich (um 1850)

Historischer Marktplatz

Der Obermarkt ist das politische und wirtschaftliche Zentrum der Stadt Freiberg und gilt als einer der schönsten Marktplätze der Bundesrepublik Deutschland. Er misst 114 mal 70 Meter. Heute prägen ihn geschlossene Fronten, bestehend aus drei- bis vieretagigen Patrizierhäusern des 15. und 16. Jahrhunderts, welche nach dem Stadtbrand 1484 entstanden.[1] Die überhöhten Satteldächer, unter denen die Kaufleute ihre Waren lagerten und prächtig Rundportale sind typische Erkennungsmerkmale des Obermarktes.[2] Er ist Ort des traditionellen Christmarktes, des Bergstadtfestes und der Bergparaden.[3]

Geschichte

Die ursprüngliche Konzeption des Obermarktes geht auf die Jahre 1210 bis 1217 zurück.[4] Erst mit der Ausbildung der Obertstadt während der 80er Jahre des 12. Jahrhunderts konnte der Marktplatz entstehen. Dendrologische Untersuchungen (Tests mit Holzresten ehemaliger Nebenstraßen) gaben Aufschluss darüber, wie die Bürger der Oberstadt den Obermarkt besiedelten[5]: So ist zum Beispiel bekannt, dass der Markt im 13. Jahrhundert die südwestlich liegende Petrikirche umschloss. Die Häuserzeile, welche den Petriplatz und den Obermarkt heute trennen, fügten die Bauherren erst nach dem verheerenden Stadtbrand 1484 ein.[6] Das Urkundenbuch der Stadt Freiberg benennt den Obermarkt schon 1259 als „forum“, „dessen 'Dünger der Markgraf dem Johannishospital' schenkt“.[7] Hier sprach der Stadtrat das Recht, was er zunächst unter freiem Himmel und dann im sogenannten „Dinghaus“ abhielt.[8] Der Marktplatz durchlebte eine wechselhafte Geschichte, geprägt von Besuchen hoher Gäste, wie Kurfürsten, Könige, Kaiser, Ministerpräsidenten und Kanzler, Paraden und Hinrichtungen.[9] Die wohl Bekannteste ist die des Ritters Kunz von Kauffungen am 14. Juli 1455: Aufgrund von Streitigkeiten mit dem sächsischen Kurfürsten Friedrich II. (genannt „der Sanftmütige“), entführte Kunz von Kauffungen die Söhne des Kurfürsten, Ernst und Albrecht, in der Nacht vom 7. auf den 8. Juli von Schloss Altenburg. Allerdings wurde Kunz auf der Flucht nach Böhmen gefasst und inhaftiert. Ein Rat von zwölf Freiberger Bürgern tagte über den Ritter, denn im Stadtrecht stand seit 1294 geschrieben, dass Verbrechen gegen den Kurfürsten in Freiberg zu ahnden seien. Der Rat fällte sein Urteil: Tod durch Enthauptung. Ein schwarz eingefärbter Stein erinnert heute an die Hinrichtung auf dem Obermarkt vom 14. Juli.[10] Der Obermarkt diente auch Platz für Aufmärsche der Bergarbeiter, die gegen ihre miserablen Lebensumstände protestierten. Zur Zeit den Wirtschaftskrise in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts demonstrierten Arbeitslose für die Erhöhung der Wohlfahrtsunterstützung. Am 1. Februar 1933 hielten SPD und KPD eine Kundgebung für den „Kampf gegen den Faschismus“ ab, am 29. September 1945 fand die erste Veranstaltung der SPD und KPD nach Kriegsende auf dem Marktplatz statt.[11] Trotz erheblicher Umbaumaßnahmen durch die Stadt widerspiegelt der Obermarkt im Großen und Ganzen ein historisches Bild. Die Sanierung im Jahr 2014 stieß bei der Freiberger Bevölkerung auf gemischte Gefühle, was vor allem auf die steinernen Skulpturen „Schrammsteine“ zurückzuführen ist. Diese dienen als Sitzgelegenheit und sorgten bei den Bürgerinnen und Bürgern aufgrund ihres unrealistischen Äußeren für einige Diskussionen.[12]

Einige Sehenswürdigkeiten

Brunnendenkmal "Otto der Reiche"

Das Bronzestandbild des Dresdner Bildhauers Georg Gröne[13] (Kröne)[14] aus dem 1897 befindet sich in der Mitte des Obermarktes. Es zeigt Markgraf Otto von Wettin (1116/19-1190), umgeben von vier wasserspeienden Löwen, die das Freiberger und Meißener Stadtwappen tragen. In der rechten Hand hält die Statue eine fiktive Urkunde, welche die Freiberger Rechte dokumentiert. Die Linke führt er zum Schwert, um sein Werk zu verteidigen und zu beschützen. Der Einweihung am 6. Juli 1897 wohnten König Albert von Sachsen und sein Sohn Prinz Georg bei.[15]

Obermarkt 16

Sebastian Lorenz der Ältere errichtete dieses Bürgerhaus 1545/46 als städtisches Kaufhaus, weshalb es ebenfalls Satteldach zu Warenlagerung besitzt. Fahrende Spielleute traten im, sich im ersten Stock befindenden, Saalbau auf, bevor das Stadttheater gegründet wurde. Heute nutzen ihn Schulen und andere Einrichtungen als Konzert- und Veranstaltungssaal. Sein barockes Aussehen stammt aus einer Sanierung im 18. Jahrhundert. Die spätere Ehefrau des Komponisten Robert Schumann, Clara Wieck, gab in den 1830ern Klavierkonzerte im Festsaal.[16]

Rathaus

Link Rathaus

Weitere Gebäude

Schönlebehaus (Obermarkt 1): Haus der Familie Jonas Schönlebes (1582-1658), der sich um die Verteidigung Freibergs im Dreißigjährigen Krieg (1639 und 1642/1643) verdient gemacht hat.

Napoleonhaus (Obermarkt 4): Empfang Napoleons am 16. Mai 1812 durch das sächsische Königspaar, den Bürgermeister und Professor Wilhelm Lampadius

Carlowitzhaus (Obermarkt 10/Kirchgässchen 2): Wohnhaus des Oberberghauptmannes Hans Carl von Carlowitz (1645-1714), der das erste forstwissenschaftliche Handbuch veröffentlichte[17]

Quellen

Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S. 9ff.

Ufer, Heinz: Brockhaus-Stadtführer Freiberg, VEB F.A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1976, S. 51ff.

http://www.freiberg-service.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten-in-freiberg/mittelalterliche-altstadt/obermarkt.html (abgerufen am 15.02.2016; 17:04)

http://www.freiberger-karnevalklub.de/aktuelles/die-schrammsteine-sollen-gepolstert-werden (abgerufen am 06.03.2016; 17:26)

Einzelnachweise

[1]: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S. 9

[2]: Ufer, Heinz: Brockhaus-Stadtführer Freiberg, VEB F.A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1976, S. 51

[3]: http://www.freiberg-service.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten-in-freiberg/mittelalterliche-altstadt/obermarkt.html (abgerufen am 15.02.2016, 17:04)

[4]: ebenda

[5]: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S. 9

[6]: http://www.freiberg-service.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten-in-freiberg/mittelalterliche-altstadt/obermarkt.html (abgerufen am 15.02.2016; 17:04)

[7]: zitiert nach Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S. 9

[8]: Ufer, Heinz: Brockhaus-Stadtführer Freiberg, VEB F.A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1976, S. 51

[9]: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S. 9

[10]: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S. 13f.

[11]: Ufer, Heinz: Brockhaus-Stadtführer Freiberg, VEB F.A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1976, S. 51ff.

[12]: http://www.freiberger-karnevalklub.de/aktuelles/die-schrammsteine-sollen-gepolstert-werden (abgerufen am 06.03.2016; 17:26)

[13]: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S. 10

[14]: Ufer, Heinz: Brockhaus-Stadtführer Freiberg, VEB F.A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1976, S. 53

[15]: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S. 10

[16]: http://www.freiberg-service.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten-in-freiberg/mittelalterliche-altstadt/obermarkt.html (abgerufen am 15.02.2016; 17:04)

[17]: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S. 14ff.