Schloss Freudenstein: Unterschied zwischen den Versionen

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==Schloss Freudenstein==  
 
==Schloss Freudenstein==  
Das Schloss Freudenstein prägt zusammen mit dem Silbermann-Haus und dem Krüger-Haus den Schlossplatz. Die genaue Adresse des Gebäudes lautet: Schlossplatz 7, 09599 Freiberg. Die Geschichte des Schlosses ist eng verwoben mit derer der Wettiner, die bis 1576 in der Schlosskapelle bestattet wurden, bis Heinrich der Fromme die Grablege im Dom St. Marien einquartierte.
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Das Schloss Freudenstein prägt zusammen mit dem Silbermann-Haus und dem Krüger-Haus den Schlossplatz. Die genaue Adresse des Gebäudes lautet: Schlossplatz 7, 09599 Freiberg.<sup>'''[1]'''</sup>
  
 
==Geschichte==  
 
==Geschichte==  
Markgraf Otto von Wettin ließ um 1180 eine Burg mit Wehrfunktion auf dem Gebiet des heutigen Schlosses errichten. Das Gemeinwesen und der Silberbergbau Freibergs entwickelten sich am Ende des 12. Jahrhunderts immer weiter, weshalb die noch junge Stadt eines besonderen Schutzes bedurfte. Auch die Verwaltung gestaltete sich komplexer. Aus diesen Gründen lässt sich der Bau der Burg erklären, welche erstmalig im 15. Jahrhundert „Freudenstein“ genannt wurde.
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Markgraf Otto von Wettin ließ um 1180 eine Burg mit Wehrfunktion auf dem Gebiet des heutigen Schlosses errichten. Das Gemeinwesen und der Silberbergbau Freibergs entwickelten sich am Ende des 12. Jahrhunderts immer weiter, weshalb die noch junge Stadt eines besonderen Schutzes bedurfte. Auch die Verwaltung gestaltete sich komplexer. Aus diesen Gründen lässt sich der Bau der Burg erklären, welche erstmalig im 15. Jahrhundert „Schloss“ genannt wurde.<sup>'''[2]'''</sup>
Seine eigentliche Hochzeit erlebte das Gebäude von 1505 bis 1539, als Freiberg zur Residenzstadt der Wettiner avancierte. Herzog Heinrich der Fromme, der die eingeschränkte Souveränität über die Ämter Freiberg und Wolkenstein innehatte, bezog mit seiner Gemahlin Katharina von Mecklenburg die Burg Freudenstein und ernannte sie bald zum Residenzsschloss. Heinrichs Zeit auf Schloss Freudenstein krönte die Geburt seiner Söhne Moritz (1521) und August (1526), der späteren Kurfürsten Sachsens. Eben dieser August veranlasste in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts einen völligen Umbau des Schlosses, auf den die heutige Struktur des Gebäudes zurückzuführen ist. Es entstand eine Vierflügelanlage mit einem rechteckigen Innenhof und einer Schlosskapelle. Trotz dieser kostspieligen Veränderungen nutzten die Wettiner „Freudenstein“ nur noch als Nebenresidenz, weshalb in den folgenden Jahrhunderten ein Verfall einsetzte. In seiner Geschichte wechselte das Schloss oft seine Funktion, war zum Beispiel Lazarett, Gefangenenlager oder Miltärmagazin. In der DDR-Zeit diente „Freudenstein“ bis 1979 als Getreidespeicher. Erst im Jahre 2003 kam der Wunsch nach Restauration des Denkmales auf, 2004 legte Ministerpräsident Georg Milbrandt den Grundstein für die Sanierung.  
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Seine eigentliche Hochzeit erlebte das Gebäude von 1505 bis 1539, als Freiberg zur Residenzstadt der Wettiner avancierte. Herzog Heinrich der Fromme, der die eingeschränkte Souveränität über die Ämter Freiberg und Wolkenstein innehatte, bezog mit seiner Gemahlin Katharina von Mecklenburg die Burg Freudenstein und ernannte sie bald zum Residenzsschloss. Heinrichs Zeit auf Schloss Freudenstein krönte die Geburt seiner Söhne Moritz (1521) und August (1526), der späteren Kurfürsten Sachsens.<sup>'''[3]'''</sup> Eben dieser August veranlasste in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts einen völligen Umbau des Schlosses, auf den die heutige Struktur des Gebäudes zurückzuführen ist. Es entstand eine Vierflügelanlage mit einem rechteckigen Innenhof und einer Schlosskapelle. Trotz dieser kostspieligen Veränderungen nutzten die Wettiner „Freudenstein“ nur noch als Nebenresidenz, weshalb in den folgenden Jahrhunderten ein Verfall einsetzte. In seiner Geschichte wechselte das Schloss oft seine Funktion, war zum Beispiel Lazarett, Gefangenenlager oder Miltärmagazin. In der DDR-Zeit diente „Freudenstein“ bis 1979 als Getreidespeicher. Erst im Jahre 2003 kam der Wunsch nach Restauration des Denkmales auf, 2004 legte Ministerpräsident Georg Milbrandt den Grundstein für die Sanierung.<sup>'''[4]'''</sup>
  
 
==Mineralienschau "terra mineralia"==  
 
==Mineralienschau "terra mineralia"==  
Nach dem Ende der Sanierung im Jahre 2008 wurde der „Schloss Freudenstein“ für die  Aufnahme der Ausstellung „terra mineralia“ vorbereitet. So gestalteten die Architekten unter anderem den Schlosshof mit Mineralienmustern und richteten die optimalen Raum- und Lichtbedingungen im Schloss ein. Die über 3500 Exponate stammen aus der Privatsammlung der Schweizer Professorin Erika Pohl-Ströbe. Sie sind eine Dauerleihgabe an die TU Bergakademie Freiberg, welche die Mineralien der Öffentlichkeit zugänglich macht. In 150 Vitrinen lagern die kostbaren Exponate, die nach den Kontinenten, Formen und Farben sortiert sind. Die wertvollsten Ausstellungsstücke befinden sich in der sogenannten „Schatzkammer“: In der ehemaligen Schlossküche sind Drusen und Meteoritenteile zu besichtigen.  
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Nach dem Ende der Sanierung im Jahre 2008 wurde der „Schloss Freudenstein“ für die  Aufnahme der Ausstellung „terra mineralia“ vorbereitet. So gestalteten die Architekten unter anderem den Schlosshof mit Mineralienmustern und richteten die optimalen Raum- und Lichtbedingungen im Schloss ein.<sup>'''[5]'''</sup> Die über 3500 Exponate stammen aus der Privatsammlung der Schweizer Professorin Erika Pohl-Ströbe.<sup>'''[6]'''</sup> Sie sind eine Dauerleihgabe an die TU Bergakademie Freiberg, welche die Mineralien der Öffentlichkeit zugänglich macht. In 150 Vitrinen lagern die kostbaren Exponate, die nach den Kontinenten, Formen und Farben sortiert sind. Die wertvollsten Ausstellungsstücke befinden sich in der sogenannten „Schatzkammer“: In der ehemaligen Schlossküche sind Drusen und Meteoritenteile zu besichtigen.<sup>'''[7]'''<sup>
  
 
==Sächsisches Staatsarchiv und Bergarchiv Freiberg==  
 
==Sächsisches Staatsarchiv und Bergarchiv Freiberg==  
Die Archive befinden sich im ehemaligen Kirchenflügelbereich des Schlosses Freudenstein. Dort lagern die  Aufzeichnungen des Berg- und Hüttenwesens und des sächsischen Montanunternehmens aus über sechs Jahrhunderten, zu denen unter anderem 4500 Meter Akten und über 63000 Fotos gehören. Die extreme Last des Archivmaterials bereitete schon während der Sanierung des Schlosses Probleme. Diese Schwierigkeit wurde durch das Lösungsprinzip „Haus in Haus“, die Architekten setzten ein Innenhaus in die historische Schlossbauhülle ein und stellten somit die optimalen Sicherheits- und Klimabedingungen für das Archivmateria her. Auch für die Mitarbeiter des Bergarchivs hat sich die Situation verbessert. Nach den voherigen beengten Verhältnissen im Sächsischen Oberbergamt bietet das Schloss Freudenstein genügend Platz für Angestellte und Aufzeichnungen.  
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Die Archive befinden sich im ehemaligen Kirchenflügelbereich des Schlosses Freudenstein. Dort lagern die  Aufzeichnungen des Berg- und Hüttenwesens und des sächsischen Montanunternehmens aus über sechs Jahrhunderten, zu denen unter anderem 4500 Meter Akten und über 63000 Fotos gehören.<sup>'''[8]'''</sup> Die extreme Last des Archivmaterials bereitete schon während der Sanierung des Schlosses Probleme. Diese Schwierigkeit wurde durch das Lösungsprinzip „Haus in Haus“ überwunden, die Architekten setzten ein Innenhaus in die historische Schlossbauhülle ein und stellten somit die optimalen Sicherheits- und Klimabedingungen für das Archivmaterial her. Auch für die Mitarbeiter des Bergarchivs hat sich die Situation verbessert. Nach den voherigen beengten Verhältnissen im Sächsischen Oberbergamt bietet das Schloss Freudenstein genügend Platz für Angestellte und Aufzeichnungen.<sup>'''[9]'''</sup>
  
==Quellen==
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Hübner, Manfred: Freiberger Dom mit Schloss- und Domviertel, Hinstorff-Verlag, Rostock 2013
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http://www.freiberg-service.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten-in-freiberg/schloss-freudenstein.html (abgerufen am 10.03.2016; 17:40)
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http://www.freiberg-service.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten-in-freiberg/mineralienschau-terra-mineralia.html (abgerufen am 10.03.2016; 17:40)
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==Einzelnachweise==
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<sup>'''[1]'''</sup>: http://www.freiberg-service.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten-in-freiberg/schloss-freudenstein.html (abgerufen am 10.03.2016; 17:40)
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<sup>'''[2]'''</sup>: Hübner, Manfred: Freiberger Dom mit Schloss- und Domviertel, Hinstorff-Verlag, Rostock 2013, S. 19
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<sup>'''[3]'''</sup>: ebenda, S. 19ff.
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<sup>'''[4]'''</sup>: ebenda, S. 22
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<sup>'''[5]'''</sup>: ebenda
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<sup>'''[6]'''</sup>: http://www.freiberg-service.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten-in-freiberg/mineralienschau-terra-mineralia.html (abgerufen am 10.03.2016; 17:40)
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<sup>'''[7]'''</sup>: Hübner, Manfred: Freiberger Dom mit Schloss- und Domviertel, Hinstorff-Verlag, Rostock 2013, S. 22
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<sup>'''[8]'''</sup>: ebenda
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<sup>'''[9]'''</sup>: ebenda

Aktuelle Version vom 10. März 2016, 18:58 Uhr

Burg Freudenstein, historische Darstellung

Schloss Freudenstein

Das Schloss Freudenstein prägt zusammen mit dem Silbermann-Haus und dem Krüger-Haus den Schlossplatz. Die genaue Adresse des Gebäudes lautet: Schlossplatz 7, 09599 Freiberg.[1]

Geschichte

Markgraf Otto von Wettin ließ um 1180 eine Burg mit Wehrfunktion auf dem Gebiet des heutigen Schlosses errichten. Das Gemeinwesen und der Silberbergbau Freibergs entwickelten sich am Ende des 12. Jahrhunderts immer weiter, weshalb die noch junge Stadt eines besonderen Schutzes bedurfte. Auch die Verwaltung gestaltete sich komplexer. Aus diesen Gründen lässt sich der Bau der Burg erklären, welche erstmalig im 15. Jahrhundert „Schloss“ genannt wurde.[2] Seine eigentliche Hochzeit erlebte das Gebäude von 1505 bis 1539, als Freiberg zur Residenzstadt der Wettiner avancierte. Herzog Heinrich der Fromme, der die eingeschränkte Souveränität über die Ämter Freiberg und Wolkenstein innehatte, bezog mit seiner Gemahlin Katharina von Mecklenburg die Burg Freudenstein und ernannte sie bald zum Residenzsschloss. Heinrichs Zeit auf Schloss Freudenstein krönte die Geburt seiner Söhne Moritz (1521) und August (1526), der späteren Kurfürsten Sachsens.[3] Eben dieser August veranlasste in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts einen völligen Umbau des Schlosses, auf den die heutige Struktur des Gebäudes zurückzuführen ist. Es entstand eine Vierflügelanlage mit einem rechteckigen Innenhof und einer Schlosskapelle. Trotz dieser kostspieligen Veränderungen nutzten die Wettiner „Freudenstein“ nur noch als Nebenresidenz, weshalb in den folgenden Jahrhunderten ein Verfall einsetzte. In seiner Geschichte wechselte das Schloss oft seine Funktion, war zum Beispiel Lazarett, Gefangenenlager oder Miltärmagazin. In der DDR-Zeit diente „Freudenstein“ bis 1979 als Getreidespeicher. Erst im Jahre 2003 kam der Wunsch nach Restauration des Denkmales auf, 2004 legte Ministerpräsident Georg Milbrandt den Grundstein für die Sanierung.[4]

Mineralienschau "terra mineralia"

Nach dem Ende der Sanierung im Jahre 2008 wurde der „Schloss Freudenstein“ für die Aufnahme der Ausstellung „terra mineralia“ vorbereitet. So gestalteten die Architekten unter anderem den Schlosshof mit Mineralienmustern und richteten die optimalen Raum- und Lichtbedingungen im Schloss ein.[5] Die über 3500 Exponate stammen aus der Privatsammlung der Schweizer Professorin Erika Pohl-Ströbe.[6] Sie sind eine Dauerleihgabe an die TU Bergakademie Freiberg, welche die Mineralien der Öffentlichkeit zugänglich macht. In 150 Vitrinen lagern die kostbaren Exponate, die nach den Kontinenten, Formen und Farben sortiert sind. Die wertvollsten Ausstellungsstücke befinden sich in der sogenannten „Schatzkammer“: In der ehemaligen Schlossküche sind Drusen und Meteoritenteile zu besichtigen.[7]

Sächsisches Staatsarchiv und Bergarchiv Freiberg

Die Archive befinden sich im ehemaligen Kirchenflügelbereich des Schlosses Freudenstein. Dort lagern die Aufzeichnungen des Berg- und Hüttenwesens und des sächsischen Montanunternehmens aus über sechs Jahrhunderten, zu denen unter anderem 4500 Meter Akten und über 63000 Fotos gehören.[8] Die extreme Last des Archivmaterials bereitete schon während der Sanierung des Schlosses Probleme. Diese Schwierigkeit wurde durch das Lösungsprinzip „Haus in Haus“ überwunden, die Architekten setzten ein Innenhaus in die historische Schlossbauhülle ein und stellten somit die optimalen Sicherheits- und Klimabedingungen für das Archivmaterial her. Auch für die Mitarbeiter des Bergarchivs hat sich die Situation verbessert. Nach den voherigen beengten Verhältnissen im Sächsischen Oberbergamt bietet das Schloss Freudenstein genügend Platz für Angestellte und Aufzeichnungen.[9]

Quellen

Hübner, Manfred: Freiberger Dom mit Schloss- und Domviertel, Hinstorff-Verlag, Rostock 2013

http://www.freiberg-service.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten-in-freiberg/schloss-freudenstein.html (abgerufen am 10.03.2016; 17:40)

http://www.freiberg-service.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten-in-freiberg/mineralienschau-terra-mineralia.html (abgerufen am 10.03.2016; 17:40)

Einzelnachweise

[1]: http://www.freiberg-service.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten-in-freiberg/schloss-freudenstein.html (abgerufen am 10.03.2016; 17:40)

[2]: Hübner, Manfred: Freiberger Dom mit Schloss- und Domviertel, Hinstorff-Verlag, Rostock 2013, S. 19

[3]: ebenda, S. 19ff.

[4]: ebenda, S. 22

[5]: ebenda

[6]: http://www.freiberg-service.de/sehenswertes/sehenswuerdigkeiten-in-freiberg/mineralienschau-terra-mineralia.html (abgerufen am 10.03.2016; 17:40)

[7]: Hübner, Manfred: Freiberger Dom mit Schloss- und Domviertel, Hinstorff-Verlag, Rostock 2013, S. 22

[8]: ebenda

[9]: ebenda