Fortunabrunnen

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Fortunabrunnen in der Petersstraße

Standort und Geschichte

Der Freiberger Fortunabrunnen befindet sich auf dem Boulevard Petersstraße, schräg gegenüber der Petrikirche und der Alten Mensa (Petersstraße 5).[1] Anlässlich der 800-Jahr-Feier im Jahre 1986 schuf der Grafiker und Bildhauer Professor Bernd Göbel den Bronzeguss. Göbel, 1942 in Freiberg geboren, lehrte an der renommierten Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle.[2]

Erläuterungen zu Teilen des Fortunabrunnens

„Fortuna beugt den Lebensbaum der Stadt Freiberg“[3]. Während seiner 850-jährigen Geschichte (der Lebensbaum ist etwas krumm) hatte Freiberg durch den Silberbergbau und die wissenschaftlichen Einrichtungen bedingt oft Glück in seiner Tradition: Die Stadt erlangte Wohlstand, internationale Bekanntheit und wurde nach dem 17. Jahrhundert nicht mehr zerstört. Am Fortunabrunnen lässt sich die Geschichte der Bergstadt nachvollziehen. So zeigt der Baum den Stadtgründer Markgraf Otto von Wettin, der seine Hand offenhält. Neben ihm befindet sich sein Sohn Dittrich der Bedrängte, einen Kreuzfahrer aus dem 12. Jahrhundert. Im Orient erlangte er Kenntnis über Wallanlagen und Sicherungssysteme, weshalb er auf die von ihm konzipierte Stadtmauer deutet. Der Brunnen wird von kristallartigen Einlagerungen durchzogen, die den Erzreichtum der Stadt symbolisieren. Dittrich von Freiberg, der erste Wissenschaftler der Stadt ist ebenfalls auf dem Baum abgebildet. Er studierte im 14. Jahrhundert an der Sorbonne-Universität und gelangte zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, zum Beispiel der Farbentstehung durch Lichtbrechung bei Regenbögen. Er hält eine Fackel, welche die geistige Dunkelheit des Mittelalters erhellen soll in der Hand. In dieser Fackel hat sich jedoch ein Hund verbissen, der die Freiberger Dominikanermönche darstellt. Sie galten als die „Hunde des Herren“ und unterbanden jeglichen wissenschaftlichen Vorstoß. Ein Dreiergestirn, Oberberghauptmann August von Herder, Clemens Winkler und Abraham Gottlob Werner füllen die Rückseite des Brunnens aus. Herder, in Weimar geboren und Sohn des Dichters Johann Gottfried Herder, konzipierte den Rotschönberger Stollen, der als Entwässerung des Lehr- und Forschungsbergwerkes „Reiche Zeche“ dient. Clemens Winkler, auch „Vater der Schwefelsäureindustrie“ genannt, machte sich um die Entdeckung des Elementes Germanium verdient und bestätigte somit Mendeleevs Periodensystem der Elemente. Ihm wurde eine gewisse Prunksucht vorgeworfen, weshalb er in lässiger Pose auf dem Brunnen zu sehen ist. Als Begründer der Mineralogie und berühmtester Professor der TU Bergakademie Freiberg gilt Abraham Gottlob Werner, der unter anderem Alexander von Humboldt und Novalis unterrichtete. Weiterhin lassen sich Gottfried Silbermann, Ulrich Rühlein von Calw und Hans Witten auf dem Brunnen erkennen. Fortuna selbst erhielt das Antlitz von Göbels Ehefrau.[4]. Ein Putto lauscht Fortunas Worten.[5] Der Volksmund besagt, ein Passieren des Brunnens bewirke Glück für einen Tag.

Quellen

Lauterbach, Werner: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009

Haubold, Paul: Gespräch mit Stadtführer Gerhard Haubold, 07.03.2016, Freiberg

Einzelnachweise

[1]: Lauterbach, Werner: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S.23

[2]: Haubold, Paul: Gespräch mit Stadtführer Gerhard Haubold, 07.03.2016, Freiberg

[3]: Lauterbach, Werner: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S.23

[4]: Haubold, Paul: Gespräch mit Stadtführer Gerhard Haubold, 07.03.2016, Freiberg

[5]: Lauterbach, Werner: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S.23