St. Dominikus (Kaufbeuren)

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St. Dominikus (Kaufbeuren)

St. Dominikus ist die älteste erhaltene Kirche der Stadt Kaufbeuren und vereint in ihrer Bausubstanz romanische, gotische und barocke Elemente. Es handelt sich um eine Spitalkirche.


Geschichte

Die Stadt Kaufbeuren entsprach durch den Bau eines Leprosenhauses vor den Toren der Stadt jenseits der Wertach den Forderungen des Dritten Laterankonzils von 1179, in dem unter anderem die Versorgung von Aussätzigen geregelt wurde. Gemäß nicht belegbarer Quellen soll bereits unter welfischer Herrschaft 1182 eine Leprosenkapelle an der Stelle von St. Dominikus geweiht worden sein. 1263 ließen sich auf Erlaubnis des Augsburger Bischofs Hartmann von Dillingen Dominikaner in Kaufbeuren nieder, um die Leprosen zu pflegen. Ausgehend von der These eines bereits bestehenden Sakralbaus erhielt die Kirche wohl erst mit der Übernahme durch den Orden das Patrozinium des hl. Dominikus. Vorher war sie womöglich einem anderen Heiligen geweiht, vermutlich dem heiligen Blasius, der als Welfenheiliger gilt. Seit 1282 ist die Existenz einer Kapelle an diesem Ort belegt. Nachdem zunächst das innerstädtische Heilig-Geist-Spital die Verwaltung der Krankenpflege innehatte, wurde 1430 nach dem Weggang der Dominikaner vom Rat der Stadt ein bürgerlicher Pfleger für das Siechenhaus bestellt. Die Kirche wurde 1483 neu geweiht.

Seit 1624 stand St. Dominikus sowohl Katholiken als auch Protestanten offen. 1709 erfolgte ein Umbau und eine Erweiterung im barocken Stil. St. Dominikus wurde nach dem Ersten Weltkrieg zur Kriegergedächtniskirche umgestaltet. Seit 1923 fanden die Gefallenenehrungen der Stadt Kaufbeuren bei St. Dominikus statt. Ab 1946 wurde St. Dominikus die erste Heimstätte der aus dem Sudetenland vertriebenen Altkatholiken. In den 1990er Jahren gründete der Pfarrkurat Heinz Panhans den Förderverein St.-Dominkus-Kirche Kaufbeuren e.V., um den Verfall der Kirche zu stoppen. Als dringlichste Maßnahme wurden zuerst die alten Mauern trockengelegt. St. Dominkus dient heute als ökumenische Kirche für die Römisch-katholische Gemeinde St. Ulrich und für die Alt-Katholische Gemeinde Christi Himmelfahrt Neugablonz als Ort für geistliche Konzerte und als beliebte Trauungskirche.

Das zum Ensemble gehörende, benachbarte Siechenhaus diente der Versorgung Leprakranker. Von 1330 bis ins 15. Jahrhundert wurde es von der Hospitalstiftung zum Heiligen Geist (Kaufbeuren) verwaltet. Ab 1827 wurde es von der Stadt als Armen- und Arbeitshaus genutzt. Seit 1979 gehört das Gebäude wieder der Kaufbeurer Hospitalstiftung und beherbergt seit 2009 einen speziellen Wohn- und Pflegebereich für schwer demenzkranke Menschen.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Alraune

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