St. Maria (Limburg an der Lahn)

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St. Maria (Limburg an der Lahn)

Die Kapelle St. Maria mit den Aposteln im Abendmahlssaal am Domplatz der mittelhessischen Stadt Limburg an der Lahn ist Teil des Diözesanen Zentrums Sankt Nikolaus, das seit 2013 Wohn- und Amtssitz (Bischofsresidenz) des Limburger Bischofs ist.

Die Kapelle dient als Privatkapelle des Bischofs. Sie liegt am westlichen Ende des Domplatzes gegenüber dem ehemaligen Stadt- und Domfriedhof und zwischen dem ebenfalls zum Diözesanen Zentrum gehörigen, grundsanierten Haus Staffel (Alte Vikarie) und dem Diözesanmuseum.


Patrozinium

Das Patrozinium der Kapelle, „St. Maria mit den Aposteln im Abendmahlssaal“, bezieht sich auf Apg 1,12–14 EU und weist auf die Zusammenkunft der Apostel mit der Gottesmutter Maria im Abendmahlssaal und das anschließende Pfingstereignis hin. Zum einen hebt es die besondere Bedeutung Marias für die Kirche hervor, zum anderen nimmt es Bezug auf die Begründung der Kirche im Pfingstereignis und damit auf das gemeinsame Gebet und das Wirken des Heiligen Geistes.


Baubeschreibung

Die Kapelle St. Maria mit den Aposteln im Abendmahlssaal schließt sich nördlich an das zentrale Atrium des Diözesanen Zentrums Sankt Nikolaus an. Sie ragt als einziger Neubau aus dem eingeschossig gehaltenen Neubaukomplex heraus und hebt sich von außen auch durch die dunkle Fassadenbekleidung mit schwarzem Basalt von dem in helleren Farben gehaltenen Flachbau ab. Nimmt sich der Flachbau in seiner Gestaltung stark gegenüber den Bestandsgebäuden des Diözesanen Zentrums zurück, erreicht die Kapelle durch Form und Farbe eine besondere Gewichtung und betont die Bedeutung des Sakralraumes für das Diözesane Zentrum.

Die äußeren Formen der Kapelle sind archetypisch auf die klassische Hausform – rechteckiger Grundriss mit Satteldach – reduziert, die sich in den Maßen und den Formen der übrigen Altstadtbebauung Limburgs angleicht. Das steile Satteldach steht parallel zur Stadtmauer, die den nördlichen Abschluss des Diözesanen Zentrums zur Domstraße bildet. Die Kapelle besetzt den ehemaligen Freiraum zwischen Alter Vikarie und Diözesanmuseum.

Die äußere Firsthöhe der Kapelle liegt bei 13,20m, sie hat eine Fläche von 60m² und hat im Inneren eine lichte Höhe von 11,80m.

Der Zugang zur Kapelle erfolgt auf ihrer Südseite; den Auftakt bildet der offene Lichthof mit einem von Richard Heß gestalteten Brunnen, der die Weitergabe des Evangeliums durch den Heiligen Geist an die vier Evangelisten und weiter an das Gottesvolk darstellt.[5] In die steinerne Türschwelle der Kapelle ist ein lateinisches Bibelzitat eingraviert: „firmissimo habitaculo tuo quod operatus es Domine sanctuarium Domine quod firmaverunt manus tuae“ Ex 15,17 EU („Einen Ort, wo Du thronst, Herr, hast Du gemacht; ein Heiligtum, Herr, haben Deine Hände gegründet“).

Im Inneren der Kapelle befindet sich gegenüber dem Eingang an der Nordwand der Kapelle eine Statue der Patronin Maria inmitten von zwölf Leuchtern, die Darstellung greift das Patrozinium der Kapelle auf. Im westlichen Teil der Kapelle befindet sich ein in den Kapellenraum eingeschobener steinerner Kubus mit zwei Türöffnungen, die in die Sakristei und in die Bibliothek führen. Mittig auf der Wand befindet sich eine Rocaille mit dem Christusmonogramm IHS, darunter die Kathedra, die sich bis 1977 im Limburger Dom befunden hatte; sie wurde aufgearbeitet, neu mit Samt bezogen und trägt das Wappen des aktuellen Bischofs.

Der Kapellenraum selbst ist mit je einer Kirchenbank sowie drei Hockern auf jeder Seite möbliert. Die Wände sind weiß verputzt.

Der Altarraum befindet sich im Ostteil der Kapelle, sie ist damit traditionsgemäß geostet. Der Altarraum ist gegenüber dem übrigen Raum um eine Stufe erhöht. Mittig befindet sich ein moderner Altarblock aus Naturstein, hinter diesem ist an der Ostwand der Kapelle ein historischer Flügelaltar aus dem Bestand des Bistums angebracht. Er zeigt die Anbetung durch die Heiligen Drei Könige (Mt 2,11 EU), die Geburt Christi sowie die Flucht nach Ägypten (Mt 2,13 EU). Nördlich des Altars befindet sich ein Ambo, südlich des Altars der Tabernakel, beide im gleichen Material wie der Altar.

Natürliche Beleuchtung empfängt die Kapelle durch je drei Fenster auf der Nord- und Südseite sowie je ein schmales Giebelfenster an Ost- und Westseite. Die Fenster wurden vom Glaskünstler Johannes Schreiter gestaltet.

Das Fenster über dem Altarbereich stellt Jesus als Auferstandenen am Ufer des Sees Genesareth dar und bezieht sich auf Joh 21,4 EU. Das gegenüberliegende Fenster in der westlichen Giebelwand bezieht sich auf Lk 24,29 EU und stellt die beiden Emmausjünger dar, die den unerkannten Auferstandenen zum Bleiben drängen. Die drei Fenster auf der Nordseite behandeln das Pfingstereignis, das westliche Fenster zeigt Maria und die Jünger mit den Flammenzungen des Heiligen Geistes (Apg 2,3 EU), das mittlere Fenster zeigt die Anwesenheit des Heiligen Geistes beim Gebet des Einzelnen und das östliche Fenster die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist. Die drei Fenster auf der Südseite schildern das Weinwunder der Hochzeit zu Kana.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Cirdan

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