Ägidienkirche (Erfurt)
Die Ägidienkirche in Erfurt bildet am Wenigemarkt mit ihrem Torbogen den östlichen Zugang zur Krämerbrücke. Sie ist eine der ehemals zwei Brückenkopfkirchen. Am westlichen Ende stand seit dem 11. Jahrhundert die Benediktikirche, die 1890 abgerissen wurde und an die heute nur noch der Name des Benediktsplatzes erinnert.
Geschichte der Kirche
1110: erste Erwähnung
1293: durch Stadtbrand zerstört
1324: Wiederaufbau; Turm wird an das Kirchschiff angebaut
1382: Guss einer Glocke, zweitälteste Glocke der Stadt Erfurt
1472: erneute Zerstörung durch Brand
1582: Einsturz von Teilen der Kirche und Wiederaufbau
1615: Profanierung
1927: Privatbesitz
1960: Gemeindekirche der Evangelischen Gemeinschaft, seit 1968 mit der Bischöflichen Methodistenkirche zur Evangelisch-methodistischen Kirche vereinigt
Die Ägidienkirche wurde bereits 1110 als Kapelle erwähnt. Nach der Zerstörung der Brücke und der Kirche im Jahr 1293 wurde sie als steinerner Bau wiedererrichtet und im Jahre 1325 vollendet. Das Erdgeschoss war im Mittelalter offene Halle und diente als Verkaufsraum. Nach mehrfachen Patronatswechseln bis 1525 gehörte die Kirche den Mönchen des Schottenklosters und danach zur Kaufmannsgemeinde. Der Gottesdienst wurde 1615 eingestellt, die Kirche verkauft und zum Teil als Lagerhaus genutzt. Im Erdgeschoss befand sich ein Geschäft, dessen Türöffnungen bei Renovierungsarbeiten freigelegt wurden. Im Jahr 1927 wurde das Gebäude als Mietshaus zurückerworben und seit der Restaurierung von 1957 bis 1960 von der Evangelisch-Methodistischen Kirche wieder als Gotteshaus genutzt. Sie ist die älteste von Methodisten benutzte Kirche der Welt.
Der Kircheninnenraum liegt im ersten Geschoss, der Altarraum im spätgotischen Erker.
Der Torbogen bildet den östlichen Zugang zur Krämerbrücke. Vom Turm der Ägidienkirche bietet sich ein guter Blick über die Dachlandschaft der Krämerbrücke bis hin zu den Wahrzeichen Erfurts, dem Domplatz mit Mariendom und St. Severi sowie dem Panorama der Zitadelle Petersberg. Der 33 Meter hohe Turm wird auch als Roter Turm bezeichnet und ist täglich für Besucher geöffnet.
Text: Wikipedia
Bild: Wikipedia/TomKidd
Liste der Autoren
Der Text und das Bild sind unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.