Adorf (Vogtland)

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Adorf/Vogtl. ist eine Kleinstadt im sächsischen Vogtlandkreis. Die Stadt gehört zum Vogtländischen Musikwinkel, in dem der Musikinstrumentenbau eine besondere Rolle spielt.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Adorf.

Sächsische Kunstweberei Claviez

Weberei Gebrüder Uebel

Sonstige

Geschichte

Adorf entstand um 1200 an der Straße von Plauen nach Eger. Die Stadt selbst wurde 1290 oberhalb des Dorfes angelegt. Im Jahr 1294 erfolgte die Erwähnung als oppidum Adorph, 1328 als stat czu Ahdorf, 1461 als Adruff und 1557 als Adroff. Der Name des Dorfes, welcher sich von Dorf in der Aue ableitet (Aue von mittelhochdeutsch ouwe mit der Bedeutung von Wasser umflossenes Land, Insel, nasse Wiese), wurde übernommen.[2]

Die Wirtschaft der Stadt wurde im Mittelalter von der genannten Straße sowie einer weiteren Verbindungsstraße von Böhmen nach Hof begünstigt. 1293 wurde das Stadtrecht verliehen. Ab spätestens 1398 gab es einen Bürgermeister und einen Rat. 1357 fiel Adorf an die Markgrafschaft Meißen, 1485 an das Kurfürstentum Sachsen, 1547 an die Vögte von Plauen und 1569 endgültig an Sachsen. 1522 begann die Reformation. Der Ort gehörte bis ins 19. Jahrhundert zum Amt Voigtsberg.[3]

Die Stadt hatte über längere Zeit bedeutende Orgelbauwerkstätten, aus der die Orgelbaufamilie Trampeli herausragt,[4] und war früher ein „Zentrum des Orgelbaus in Mitteldeutschland“.[5]

Im Jahr 1865 erhielt die Stadt Anschluss an die Bahnstrecke Plauen–Cheb (Cheb hieß damals noch Eger). Im Jahr 1875 kam die Verbindung nach Chemnitz über die Bahnstrecke Chemnitz–Adorf hinzu. 1889 wurde der lokale Arbeiterverein gegründet, 1906 die SPD-Ortsgruppe sowie 1919 die KPD-Ortsgruppe.

Während des Zweiten Weltkriegs existierte ab 1942 ein Außenlager des Stalag IV F bei Adorf. An einer Anlage der Reichsbahn wurden dort Kriegsgefangene der Roten Armee und der US-Streitkräfte gefangen gehalten. Bei Kriegsende 1945 wurde das Lager aufgelöst und die verbliebenen Kriegsgefangenen wurden in Marschkolonnen in Richtung Karlsbad geschickt.[6]

Am 5. März 1945 stürzte ein Bomber vom Typ Avro Lancaster der Royal Air Force nach einem Angriff auf Chemnitz zwischen dem Ortsteil Gettengrün und dem damaligen Roßbach ab. Alle Besatzungsmitglieder, darunter ein Neuseeländer, starben dabei. Heute befindet sich ein Denkmal an der Absturzstelle.[7] Ende April 1945 kam es ebenfalls zu Tieffliegerangriffen und Artilleriebeschuss durch US-Truppen. Ziel waren u. a. eine Außenstelle der Heinkel-Werke, der Adorfer Bahnhof und andere Fabriken. Des Weiteren lieferten sich die amerikanischen Soldaten schwere Gefechte mit Angehörigen der Wehrmacht und Hitlerjugend. Am 5. Mai setzten sich der Kampfkommandeur der Stadt mit den verbliebenen Soldaten in Richtung Klingenthal ab. Die Stadt wurde am 6. Mai nach der Kontaktaufnahme einiger Einwohner komplett von der US-Armee besetzt. Im Juli übergaben die US-Truppen Adorf und das gesamte Vogtland an die Sowjetische Besatzungsmacht.[8] Zahlreiche Bahnanlagen wurden noch 1949 als Reparationsleistungen abgebaut und in die Sowjetunion verbracht.

Adorf gehörte bis zur Bildung des Vogtlandkreises 1996 zum Landkreis Oelsnitz. Am 11. August 2006 benannte sich die Stadt von Adorf in Adorf/Vogtl. um. Die Stadt ist Teil der grenzüberschreitenden Vereinigung Freunde im Herzen Europas.


Text: Wikipedia

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