Arnold Böcklin

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Arnold Böcklin (* 16. Oktober 1827 in Basel; † 16. Januar 1901 in San Domenico bei Fiesole, Florenz) war ein Schweizer Maler, Zeichner, Grafiker und Bildhauer des Symbolismus. Er gilt als einer der bedeutendsten bildenden Künstler des 19. Jahrhunderts in Europa.

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Leben

Böcklin war der Sohn des Seidenfabrikanten Christian Friedrich Böcklin und wuchs in der Steinenvorstadt in Basel auf. Er erhielt in Basel Zeichenunterricht und studierte von 1845 bis 1847 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Johann Wilhelm Schirmer, Theodor Hildebrandt und Rudolf Wiegmann. 1847 unternahm er mit Rudolf Koller eine Studienreise nach Belgien, wo ihn die Arbeiten von Peter Paul Rubens stark beeindruckten. Weitere Reisen führten in die Schweiz und in die Niederlande. 1848 ging er mit Rudolf Koller nach Paris und tätigte Studien im Louvre. Es folgte eine Tätigkeit im Atelier von Johann Gottfried Steffan. Bis 1850 arbeitete er in Basel, wo er seine ersten charakteristischen Landschaftsbilder malte.

Von 1850 bis 1857 arbeitete er mit Unterbrechungen in Rom, wo er sich mit den Alten Meistern auseinandersetzte. Während seines dortigen siebenjährigen Aufenthaltes stand er unter starkem Einfluss von Gaspard Dughet und Franz-Dreber. 1853 heiratete Böcklin Angela Pascucci, das Modell vieler seiner Gemälde und siedelte 1857 nach Basel über.

1856 hielt sich Böcklin in München auf und erhielt 1858 – nach Empfehlung durch Anselm Feuerbach – vom hannoverschen Konsul in Palermo Karl Wedekind den Auftrag, in dessen Villa in Hannover den Speisesaal auszumalen. Durch das Bild Pan im Schilf wurde er im März 1859 weithin bekannt. Von 1860 bis 1862 lehrte er, gefördert von Graf Adolf Friedrich von Schack, als Professor an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar. Die Jagd der Diana war 1862 seine erste grosse Auftragsarbeit.

1861 war er in Rom und besuchte Neapel und Pompei. In dieser Zeit vollendete er seinen unverkennbaren Stil mit den deutlichen Konturen und der intensiven Leuchtkraft seiner Farben, durch die er in seinen Gemälden eine Welt von mythologischen Fabelwesen veranschaulichte.

Von Rom kehrte Böcklin mit seiner Familie 1866 nach Basel zurück. Jacob Burckhardt vermittelte ihm 1868 den Auftrag, für Karl Sarasin einen Gartensaal seines Hauses in Basel mit drei Fresken auszustatten. Böcklin forderte Rudolf Schick auf, ihn bei der Ausführung zu unterstützen. Innerhalb von zwei Monate wurden die drei Wandbilder Rast auf der Flucht nach Ägypten, König David mit der Harfe und Der Gang nach Emmaus fertiggestellt.[1][2] Sie befinden sich heute im Kunstmuseum Basel.

Hans Sandreuter war Böcklins engster Schüler; manche Kritiker warfen ihm zu Lebzeiten vor, ein Böcklin-Epigone zu sein.

1871 schuf Böcklin sechs Masken[3] für die Gartenfassade der Kunsthalle Basel und hielt sich im gleichen Jahr bis 1874 in München auf, wo er 1872 das Selbstbildnis mit fiedelndem Tod malte. Vom Herbst 1874 bis April 1885 lebte er in Florenz, meist im Atelierhaus von Wladimir von Swertschkoff. Hier entstanden fünf Fassungen des Bildes Die Toteninsel[4].

1875 kaufte Louis Sussmann-Hellborn Böcklins Gemälde Meeresidylle (auch Triton und Nereide) für 10.000 Mark ab (später in der Nationalgalerie, seit 1945 verschollen).

Böcklin hatte lebenslang die Sehnsucht zu fliegen.[5] Seinen ersten Flugapparat konstruierte er um 1855[6] und testete ihn in Rom. Gustav Adolf zu Hohenlohe-Schillingsfürst, damals Monsignore und später deutscher Kurienkardinal in Rom, erwirkte bei Papst Pius IX. die Erlaubnis, den Flugapparat in der großen Halle der päpstlichen Reitschule auszuprobieren. Die damalige Inquisition erwirkte einen Haftbefehl gegen Böcklin; dieser floh aus Rom.[7]

Um 1883 hielt sich Böcklin in Berlin auf und scheiterte auf dem Tempelhofer Feld mit dem Versuch eines motorlosen Fluges.[8]

1885 bis 1892 wohnte er in Hottingen bei Zürich, wo er sich an der heutigen Böcklinstrasse 17 vom Zürcher Architekturprofessor Georg Lasius ein Ateliergebäude errichten liess. Gottfried Keller war dort oft zu Gast. Nach einem Schlaganfall 1892 liess er sich mit seiner Frau und seinen Söhnen bei Florenz nieder und bezog später sein Anwesen Villa Bellagio in Fiesole. Die «Stadlerische Kunstschule» von Louise Stadler übernahm das Atelier von Böcklin.[9]

Zu seinem 70. Geburtstag wurden 1897 in der Kunsthalle Basel die Werke von Böcklin gezeigt,[10] desgleichen 30 Jahre später, also 1927, zu seinem 100. Geburtstag.[11] Böcklins Grab

Böcklin starb auf seinem Anwesen und wurde am 18. Januar 1901 auf dem protestantischen Friedhof Cimitero Evangelico agli Allori bei Florenz beigesetzt. Das Grab hatte sein Sohn Carlo entworfen; es trug die Inschrift aus der Ode von Horaz „Non omnis moriar“: „Nicht ganz werde ich sterben – nicht Alles an mir stirbt“.

Auf demselben Friedhof ist auch Karl Stauffer bestattet. Die Gemeinde benannte eine Zufahrtsstrasse zum Anwesen Via Arnold Böcklin. August Bösch führte sein Atelier in Zürich weiter.

Zum 100. Todestag Böcklins 2001 wurde sein Ateliergebäude in Zürich instandgesetzt. Die Stiftung Künstleratelier Arnold Böcklin beauftragte die Abklärung der Gartengeschichte und einen Pflegeplan für den damals vernachlässigten Ateliergarten.

Im gleichen Jahr zeigte das Kunstmuseum Basel in einer umfassenden Retrospektive Werke von Böcklin.



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