Bahnhof Blankenfelde

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Der Bahnhof entstand im Rahmen von „Subbotniks“ der Blankenfelder Bevölkerung und wurde am 8. Oktober 1950 unter dem Namen Blankenfelde (Kr Teltow) eröffnet. Hintergrund war die bevorstehende Schließung des Anhalter Bahnhofs in Berlin und die damit verbundene Umleitung der Fernzüge über den Berliner Außenring nach Ost-Berlin. Um dennoch eine Verbindung zwischen West-Berlin und der Fernbahn nach Dresden zu erhalten, entstand in Blankenfelde der Umsteigepunkt. Obwohl das zweite Streckengleis der Dresdener Bahn infolge von Reparationsleistungen fehlte, wurde ein Mittelbahnsteig errichtet und der Platz für das zweite Gleis im Vorfeld berücksichtigt.

Die S-Bahn befuhr die weitere Strecke bis Rangsdorf im Gemeinschaftsbetrieb mit der Fernbahn, was bei der eingleisigen Strecke zu einem störanfälligen Fahrplan führte. Daher wurde 1952 das zweite Streckengleis wieder hergerichtet. Anstatt einen zweigleisigen Mischbetrieb durchzuführen, wurden Fern- und S-Bahn betrieblich voneinander getrennt, also auch zwei nebeneinander verlaufenden eingleisigen Strecken betrieben. Im darauf folgenden Jahr wurde der Bahnhof nach der Kreisgebietsreform in Blankenfelde (Kr Zossen) umbenannt.

Durch den Mauerbau war der S-Bahn-Verkehr nördlich von Mahlow unterbrochen. Ein noch zwischen Mahlow und Rangsdorf pendelnder Zug wurde im September 1961 eingestellt und dafür die zwischen Rangsdorf und Wünsdorf verkehrenden Züge nach Mahlow verlängert. Ab Mai 1963 wurden diese Vorortzüge über den Außenring nach Schönefeld geleitet. Um Mahlow weiterhin anzubinden, wurde ein separater Bahnsteig angelegt und das kurze Stück mit einem Pendelzug bedient. Zum Einsatz kamen während der ersten Jahre Diesellokomotiven der Baureihe V 15 mit einem Steuerwagen, auf Grund der blauen Lackierung der Loks erhielt diese Verbindung in Anlehnung an eine zeitgleich ausgestrahlte Unterhaltungssendung den Spitznamen „Blauer Bock“. Da westlich des bestehenden Bahnsteigs kein Platz vorhanden war und die Verbindungskurven zum Außenring niveaufrei gekreuzt werden sollten, musste der Bahnsteig für den „Blauen Bock“ versetzt zum Fernbahnsteig und drei Meter gegenüber diesem erhöht angelegt werden.

Nach der Wende wurde die Verknüpfung des West-Berliner S-Bahn-Netzes mit dem Brandenburger Umland in Angriff genommen. Da die Dresdener Bahn 1985 mit Wechselstrom elektrifiziert wurde, hätte für eine Wiederinbetriebnahme der S-Bahn nach Rangsdorf ein komplett neues Streckengleis errichtet werden müssen. Daher beschränkte man sich auf eine Wiederinbetriebnahme bis Blankenfelde, wo ein Umstieg zum Regionalverkehr hergestellt wurde. Der „Blaue Bock“ wurde am 16. September 1991 eingestellt und der betroffene Abschnitt für den elektrischen Betrieb umgebaut. Der Seitenbahnsteig wurde dabei abgetragen und an gleicher Stelle neu errichtet. Eine Neuanlage neben dem Fernbahnsteig – auf gleicher Höhe oder in Dammlage – wurde verworfen, da einerseits das starke Gefälle nördlich des Bahnsteigs, andererseits der enge Zeitplan dagegen sprachen. Am 31. August 1992 wurde der S-Bahn-Verkehr von Lichtenrade über Mahlow nach Blankenfelde wieder aufgenommen. Seinen aktuellen Namen erhielt der Bahnhof am 2. Juni 1996.



Text: Wikipedia

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