Burg Hohenwittlingen

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Burg Hohenwittlingen

Die Burg Hohenwittlingen, auch Wittlingen genannt, ist die Ruine einer Spornburg über der Erms auf einem 667 m ü. NN hohen Bergvorsprung bei dem Ortsteil Wittlingen der Stadt Bad Urach im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg.


Geschichte

Die Burg wurde von dem Ritter Burkhard von Wittlingen Anfang des 11. Jahrhunderts erbaut, und 1189/90 wird ein Burkhard de Witlingin urkundlich erwähnt. Die Besitzer waren die Grafen von Achalm-Urach, 1100 das Kloster Zwiefalten und 1251 die Grafen von Württemberg. Von der ehemaligen Burganlage, die über eine Vorburg, eine Kernburg mit Palas, eine Schildmauer, einen Zwinger und einen Halsgraben verfügte, sind noch die Umfassungsmauern erhalten.

Noch im 16. Jahrhundert saß ein Burgvogt auf Hohenwittlingen, der gleichzeitig die Funktion eines Forstknechts innehatte. Im Jahr 1548 bot die Burg dem württembergischen Reformator Johannes Brenz Schutz. Dieser war auf der Flucht vor den Soldaten Karls V.. Der Kaiser hatte damals das evangelische Hall besetzen lassen, um das von ihm erlassene Religionsgesetz durchzusetzen.

Von 1560-1617 wurden Täufer - die Hutterer u.a. Paul Glock und Matthias Binder - auf Grund ihrer Glaubenseinstellung auf Hohenwittlingen gefangen gehalten.

1576 richtete ein Brand schwere Schäden an, die nur teilweise beseitigt wurden. Trotzdem erhielt die Burg gegen Ende des Dreißigjährigen Kriegs eine württembergische Garnison, die zum Stützpunkt der Musketiere wurde, die in den Ämtern Polizeidienst verrichten mussten, um die Landbevölkerung zu schützen. Hohenwittlingen und Hohenneuffen (ab 1639 wieder württembergisch), wurden somit zum Widerpart des benachbarten Hohenurach, der von bayerischen Truppen gehalten wurde. Nach Kriegsende war die Burg Gefängnis für Wilderer und andere Bösewichte und zerfiel.

Bis ins 18. Jahrhundert diente die aufgelassene Burg noch den Wittlinger Bauern als Schutz vor feindlichen Truppen. Es heißt, die Wittlinger sollen ihr Vieh so abgerichtet haben, dass sie selbst zur Burg fanden.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/MacElch aus der deutschsprachigen Wikipedia

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