Burkhard Mangold

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Burkhard Mangold (* 10. September 1873 in Basel; † 17. Oktober 1950 ebenda) war ein Schweizer Plakatgestalter, Maler, Grafiker und Glasmaler. Er schuf Wandmalereien und war ein Pionier der Schweizer Plakatkunst.

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Leben und Werk

Mangolds Familie stammte aus Böckten und wurden 1868 in Basel eingebürgert.[1]

Mangold wuchs im gleichen Haus wie August Suter an der Albanvorstadt 44, in Basel auf. Nach seiner Schulzeit besucht er bei Fritz Schider Zeichen- und Malkurse an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel. Von 1890 bis 1893 machte er eine Lehre als Dekorationsmaler.

1894 reiste er nach Paris, 1894 bis 1900 folgte ein längerer Aufenthalt in München, zuerst als Lernender, dann als Lehrer an der Kunstakademie. München war damals in der Plakatkunst führend. Mangold wurde zu einem der Exponenten der Jugendstil-Plakatkunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zudem führte er in dieser Zeit das «Atelier für dekorative Kunst»[2] und restaurierte in Rumänien die Wandbilder des Schloss Peleș.

Mangold schuf Wand- und Glasgemälde, Dekorationsentwürfe für Umzüge und Feste, Buchillustrationen, Kleingrafik wie Exlibris, Diplome, Kalendergrafik, Festkarten und Fasnachtslaternen. Bedeutend sind seine Leistungen als Pionier der modernen künstlerischen Plakatlithografie und Glasmalerei. Mangold gehört mit Emil Cardinaux, Eduard Stiefel und Otto Baumberger zu den ersten Künstlern, die in der Plakatgestaltung eine Hauptbeschäftigung und ein eigenständiges Medium erkannten.

Im Jahre 1900 kehrte Mangold zurück nach Basel. Er heiratete die aus Franken stammende Anna Katharina Krauss. Der Ehe entsprossen drei Kinder. Von 1903 an entstanden zahlreiche Fassaden- und Wandbemalungen in Basel (u. a. Zwinglihaus,[3] Rathaus, Rheinsprung 1, Hauptpost, «Zum Wolf», Restaurant Schuhmachernzunft, Restaurant «Zum Braunen Mutz», Hotel «Basler Hof», Aula des Gotthelf-Schulhauses) sowie an der ETH Zürich, Kaserne Chur, ref. Kirche Urnäsch.[4]

1905 wurde sein Plakatentwurf für das Eidgenössische Sängerfest in Zürich prämiert. Ab 1905 beschäftigte sich Mangold auch mit Glasmalerei. 1911 restaurierte er zusammen mit Otto Plattner die Fassadenbilder von Wilhelm Balmer des Basler Rathauses. Mangold und Plattner verewigten sich dort als die zwei hinter Gitterstäben zu sehen Gesichter. In der Zeit von 1919 bis 1921 schuf Mangold die Fenster der Leonhardskirche in Basel, in den 1930er Jahren zahlreiche Scheiben für die Brauerei «Warteck» und deren Restaurants, 1911 bis 1912 zwei Fenster in der Kirche Konolfingen im Jugendstil,[5] im Kriegsjahr 1915 die Chorfenster der Kirche von Hasle bei Burgdorf mit dem zentralen Thema des barmherzigen Samariters als zeitgemässe Interpretation des Konolfinger Fensters und auch eine Reihe «Totentanz». Mangold war ein Freund klassischer Kirchenmusik und ein begeisterter Chorsänger.

In den Jahren von 1909 bis 1911 war er Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission und von 1909 bis 1910 deren Präsident. Für die Schweizerische Landesausstellung 1914 gestaltete Mangold verschiedene Lithografien.[6] Ab 1915 war er drei Jahre Lehrer für Lithografie und Glasmalkunst an der Gewerbeschule.[7] Einer seiner Schüler war Niklaus Stoecklin.

Bis 1929 war Mangold Präsident der Kommission der Gewerbeschule und des mit dieser verbundenen Gewerbemuseums. Er war auch Buchillustrator. Beispiele: Im Verlag Zahn, Neuenburg, die Werke Treue und Ehre (Schweizer in fremden Kriegsdiensten), Schweizer eigener Kraft in Lithographietechnik; Holzschnitte für die C. F. Meyer-Gesamtausgabe,

1945 für die Schweiz. Bibliophile Gesellschaft Das Buch Jesus Sirach, eine Anzahl Basler Bilderbogen und vieles andere. Er war auch während Jahrzehnten bis 1944 Lehrer für Holzschnittkunst in Budapest. Er entwarf Kostüme und Bühnenbilder, z. B. im Rahmen der Feier «500 Jahre Basel in der Eidgenossenschaft», und um 1944 als Regisseur für die Aufführung von Händels Acis und Galathea im Theater Basel.

2020 wurden beim Rückbau des ehemaligen Radiostudios Basel auf dem Bruderholz mehrere Wandgemälde freigelegt, die von Mangold und Charles Hindenlang gemalt wurden.[8]


Text: Wikipedia

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