Entschieden für Christus

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Entschieden für Christus (EC), im englischen Sprachraum Christian Endeavour (CE), ist eine internationale überkonfessionell-christliche Jugendbewegung evangelikaler Prägung, die in über 60 Ländern arbeitet. Ihre Aufgabe sieht sie in der Weiterverbreitung der christlichen Botschaft im evangelikalen Verständnis. Dies geschieht weitgehend durch die ehrenamtliche Tätigkeit interessierter Jugendlicher und junger Erwachsener, die sich meist wöchentlich in Kleingruppen treffen. Unterstützt werden diese Jugendlichen durch die hauptamtliche Tätigkeit sogenannter Referenten.

Kontakte zwischen den nationalen Verbänden werden durch den EC-Weltverband (World Christian Endeavor Union) koordiniert.

In Deutschland ist der EC mit 35 anderen bundesweiten Verbänden Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend.

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Geschichte

Die Jugendarbeit wurde durch den amerikanischen Gemeindepfarrer Francis E. Clark in Portland (Maine) 1881 ins Leben gerufen. Bald fand die Bewegung weltweit Beachtung und bereits 1894 gab es 56.000 Jugendgruppen mit fast 4 Millionen Mitgliedern, die sich in diesem Jahr zu einem gemeinsamen Verband zusammenschlossen (Christian Endeavour Society). Im Oktober 1913 wurde in Berlin-Friedrichshagen ein Bundeshaus eingerichtet. Nach dem Ersten Weltkrieg schlug sich die Erweckungszeit in fast allen Teilen Deutschlands in steigenden Mitgliederzahlen nieder. Innerhalb von vier Jahren, von 1918 bis 1922, verdreifachte sich die Anzahl der Mitglieder (1922: 1.330 Jugendbünde mit 40.000 Mitgliedern). 1926 wurde in Woltersdorf bei Erkner ein ehemaliges Sanatorium als neue Bundeszentrale erworben. Ein besonderer Höhepunkt der internationalen EC-Bewegung war die im Jahr 1930 in Berlin durchgeführte erste EC-Weltbundtagung auf deutschem Boden, an der Besucher aus 37 Staaten teilnahmen.

Einer durch den örtlichen EC-Jugendbund veranstaltete und durch das Ordnungsamt Düsseldorf genehmigten Aktion im Jahre 1965 „zur Verbrennung von Schundliteratur“ fielen u. a. Werke von Erich Kästner, Günter Grass, Albert Camus, François Sagans und Vladimir Nabokov zum Opfer. Das sorgte in der Öffentlichkeit, in kirchlichen Kreisen sowie beim damaligen EC-Bundespfarrer Walter Lohrmann für Empörung.[1]

Deutschland

In Deutschland wurde am 7. Oktober 1894 der erste deutsche „Jugendbund für entschiedenes Christentum“ gegründet. 1903 schlossen sich die inzwischen entstandenen dem Pietismus nahestehenden Landesverbände zu einem nationalen Verband zusammen. Im Oktober 1965 fand eine Bücherverbrennung durch eine lokale EC-Gruppe überregionale Beachtung.[4]

Der Sitz des deutschen Verbandes befindet sich in Kassel. Von dort aus wird die Arbeit der 17 verschiedenen Landesverbände koordiniert, die meist noch in verschiedene Kreisverbände unterteilt sind. Im Allgemeinen ist der EC in Deutschland als ein freies Werk innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland organisiert. Er kann aber je nach Verband auch in der Gemeinschaftsbewegung integriert sein. Unter der Leitung von Pfarrer Arno Pagel als erstem Bundespfarrer nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr der EC im Westen Deutschlands einen Neubeginn, da er Jugendliche begeistern konnte. Die von ihm geleiteten Freizeiten zeigten großen missionarischen Erfolg. Pagel hat durch sein missionarisches Wirken die Geschichte des Deutschen EC-Verbandes bis in die Gegenwart hinein geprägt. Von 1961 bis 1964 war er zusätzlich für die Indienhilfe des EC-Verbandes verantwortlich und 1974–1982 Präsident des EC-Weltbundes. Von 2004 bis Oktober 2018 war Rudolf Westerheide EC-Bundespfarrer. Dieser leitet im Auftrag des Vorstandes den Deutschen EC-Verband.[5] Am 1. Januar 2020 folgte nach einer Vakanzzeit Klaus Göttler als neuer EC-Generalsekretär (wie die bisherige Position des EC-Bundespfarrers nun heißt). Er hatte dieses Amt 2002–2003 schonmal kommissarisch inne.[6][7] Seit 1. August 2011 ist Simon Schuh Bundesgeschäftsführer. Harald Dürr löste 2020 Hartmut Kämpfer als Vereinsvorsitzenden ab.[8]

Etwa 3500 Jugendgruppen des deutschen Vereins erreichen über 50.000 junge Menschen.[9]

Finanziert wird die Jugendarbeit des deutschen EC-Verbandes zu 65 Prozent aus Spenden und zu 5 Prozent aus Mitgliedsbeiträgen. 30 Prozent stammen aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP-Mittel) sowie aus Zuschüssen der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die einzelnen Landesverbände sind zumeist eigenständige, eingetragene Vereine. Ausnahmen bilden dabei die Verbände in Berlin-Brandenburg, Sachsen, Thüringen und der Süddeutsche Verband, die als nicht eingetragene Vereine Teil der jeweiligen Gemeinschaftsverbände sind.

EC-Versprechen

Das EC-Versprechen ist ein Bekenntnis, dass die inhaltlichen Tätigkeiten der Vereinigung auf den Punkt bringt. Das EC-Versprechen ist formell so wie inhaltlich an das Glaubensbekenntnis der katholischen oder evangelischen Kirche angelehnt. In dem EC-Versprechen, verpflichtet sich der Sprecher nicht nur der Vereinigung selbst, sondern auch der Mission.

„Jesus Christus ist mein Erlöser und Herr!

Darum möchte ich ihm die Ehre geben und mein Leben nach seinem Willen gestalten.

Ich möchte auf sein Wort hören, die Bibel lesen und beten.

Ich will im EC mitarbeiten, am Leben meiner Gemeinde teilnehmen und die Gemeinschaft der Christen stärken.

Anderen Menschen möchte ich den Weg zu Jesus Christus zeigen.

Aus eigener Kraft kann ich das nicht.

Ich vertraue auf Jesus Christus.“[2]


Text: Wikipedia

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