Ernst Platz

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Ernst Heinrich Platz (* 13. September 1867 in Karlsruhe; † 17. Januar 1940 in München) war ein deutscher Bergmaler, Illustrator und Alpinist.

Reklamemarke

Lebenslauf

Sein Vater lehrte Mathematik und Naturwissenschaften am Gymnasium Karlsruhe und war Gründungsmitglied und Vorstand der örtlichen Alpenvereinssektion. Auch als Geologe viel in der freien Natur unterwegs, weckte er in Ernst Platz die Begeisterung für die Berge. Der studierte 1887/90 sechs Semester Architektur an der technischen Hochschule Karlsruhe,[1] brach dann aber ab und zog nach München, wo er sich ausschließlich der Malerei und dem Bergsteigen widmete. Nach Privatstudien bei Julius Exner (Akt, Porträt) ging er 1891–1894 für drei Jahre an die Akademie der Künste, wo er bei Professor Alexander von Wagner klassische Malerei studierte. Wagner riet ihm, seine Fertigkeiten in der Natur zu erproben (Pleinair-Malerei).

Als sowohl Aufsatz wie Illustrationen in das Jahrbuch des „Deutschen und Österreichischen Alpenvereins“ aufgenommen wurden, bestärkte dies seine Hinwendung zur Malerei und zum Bergsteigen. Neben den gut verkäuflichen Landschaftsbildern stellte er gerne die Menschen im Gebirge in den Vordergrund. Sie standen auch im Mittelpunkt jener ersten beiden Werke, die er ab 1893 im Münchner Glaspalast ausstellte: „Memento Mori“ und der „Kletterer in den Kalkalpen“.

Im Oktober 1889 hatte der Afrikaforscher, Geograph und Verleger Hans Meyer den mit 5895 m höchsten Berg Afrikas Kibo (Uhuru Peak oder unter deutscher Kolonialherrschaft Kaiser-Wilhelm-Spitze) im Kilimandscharo-Massiv gemeinsam mit dem Alpinisten Ludwig Purtscheller zum ersten Mal bestiegen. 1898 reiste er erneut zum Kilimandscharo für weitere Forschungen auf dem Gebiet der Vulkanologie und der Vergletscherung sowie der Vermessung des tropischen Hochgebirges. Platz begleitete ihn, nahm an der zweiten Besteigung des Kibo von Norden über die Hans Meyer Scharte teil und brachte zahlreiche Bilder und Skizzen von seiner ersten großen Auslandsbergfahrt zurück nach München. Allerdings zog er sich bei der Reise eine Malariainfektion zu, die ihn drei Jahre lang bei seinen bergsteigerischen Aktivitäten einschränkte. Einen Teil der Bilder verwendete Hans Meyer zur Illustration seines 1900 veröffentlichten Buches Der Kilimandjaro. Reisen und Studien.

Ein markanter 3.852 m hoher, aus basaltischen Bruchstücken und Lavaüberzügen bestehender Einzelgipfel im Kilimandscharogebirge wurde nach dem Maler „Platzkegel“ benannt. Der Name ging zunächst verloren, nachdem die ehemals deutsche Kolonie in englischen Besitz kam. Die neuen Kolonialherren übersetzten in Unkenntnis über den Namensursprung „Platz“ mit „Place“. Auf diese Weise erhielt der Gipfel zwischendurch die Bezeichnung „Cone Place“. Aktuelle wissenschaftlichen Veröffentlichungen verwenden wieder den Namen „Platzkegel“.


Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.