Franz Karl Delavilla

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Franz Karl Delavilla (* 6. Dezember 1884 in Wien; † 2. August 1967 in Frankfurt am Main) war ein österreichisch-deutscher Grafiker, Illustrator, Designer und Kunstprofessor.

Ausbildung

Geboren in Wien, erhielt er zunächst eine einjährige Ausbildung am Technologischen Gewerbemuseum Wien und war dann 1901 bis 1903 Schüler an der K.K. Fachschule für Textil-Industrie Wien. 1903 erhielt er im Wettbewerb des Niederösterreichischen Gewerbevereins den 1. Preis für die beste Arbeit im Zeichnen.

Von 1903 bis 1908 war er Staatsstipendiat an der Kunstgewerbeschule des K.K. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie, wo ihn unter anderem Carl Otto Czeschka und Bertold Löffler unterrichteten. Ab 1907 bekam er erste Aufträge für angewandte Kunst und arbeitete ab dem gleichen Jahr an der „Wiener Werkstätte GmbH“, einer von 1904 bis 1932 bestehenden Produktionsgemeinschaft bildender Künstler. Entwürfe für Schmuck, Mode, Bühnenbilder, Plakate, Karten für diverse Anlässe und die Illustration von Büchern waren sein Metier. Ab 1908 veranstaltete die Werkstätte alljährlich eine Kunstschau, wo auch Arbeiten Delavillas gezeigt wurden.

Reklamemarken

Lehrtätigkeit bis 1944

1908/09 nahm Delavilla einen Lehrauftrag an der Kunstgewerbeschule Magdeburg wahr und von 1909 bis 1913 an der Kunstgewerbeschule Hamburg.

Von 1913 bis 1920 leitete er die Fachklasse für „Freie Graphik und Flächenkunst“ an der Kunstgewerbeschule des Mitteldeutschen Kunstgewerbevereins der Polytechnischen Gesellschaft in Frankfurt am Main. 1914 wurde er mit dem „Goldenen Preis“ der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Grafik in Leipzig ausgezeichnet und beteiligte sich im gleichen Jahr an der Werkbund-Ausstellung in Köln.

Von 1917 bis 1933 betätigte er sich nebenberuflich als Bühnenbildner in Frankfurt am Main und in Darmstadt. Auch war er Mitglied der Dresdner Sezession Gruppe 1919. 1922 wurde er Lehrer an der Frankfurter Städelschule und führte die Lithografenklasse, 1923 wurde er zum Professor ernannt. 1936 nahm er mit seinen Kollegen Hugo Bäppler und Albert Windisch einen Auftrag des Reichskriegsministeriums an und gestaltete mit einer Klasse Gemeinschaftsräume des neu gebauten Olympischen Dorfs in Berlin. Für diese Ausgestaltung mit Merkbilder der deutschen Landschaft erhielt er mit seiner Gruppe von Adolf Hitler eine „Olympia-Medaille“.[1]

1943 nahm er an der von Reichsleiter Baldur von Schirach organisierten Ausstellung Junge Kunst im Deutschen Reich in Wien teil und kam so in die Kritik konservativer NS-Kreise. 1944 wurde er in den vorzeitigen Ruhestand entlassen.

Nachkriegstätigkeit

Im Zweiten Weltkrieg verbrannte Delavillas Frankfurter Atelier mit vielen seiner Arbeiten. Auszeichnungen, die er in der NS-Zeit erhalten hatte, verhinderten, dass nach dem Krieg sein Antrag auf Wiedergutmachung Erfolg zeigte. 1946 erhielt er seine Professur an der Städelschule zurück und trat 1950 endgültig in den Ruhestand. 1955 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen, 1959 die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main und die Goethe-Plakette des Landes Hessen. Sein Grab befindet sich auf dem Frankfurter Hauptfriedhof.

2004 stellte die Galerie Kronberg einige Arbeiten von ihm aus.


Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.