Hauptgebäude TU Bergakademie

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Ansicht Hauptgebäude, Holzschnitt Karl Winkler (1866)

Haupt- und Gründungsgebäude

Das Hauptgebäude der TU Bergakademie Freiberg befindet sich auf der Akademiestraße (6), der Prüferstraße und der Nonnengasse. Es ist ein Gebäudekomplex, welche sowohl historische als auch moderne Elemente in seiner Baustruktur verbindet. Heute beherbergt das Gründungsgebäude unter anderem die Zentralverwaltung, das Archiv und die Fakultät für Mathematik und Informatik der Universität. Die Aula und der Senatssaal zählen zu den schönsten Räumen der Akademie. jährlichen „Nacht der Wissenschaften“ lädt das Hauptgebäude ebenfalls in seine Räume ein.[1] Im Haupt- und Gründungsgebäude der technischen Universität startete um Ostern 1766 der Lehrbetrieb (vermutlich am 1. April). Das Haus war Eigentum des Oberberghauptmannes Friedrich Wilhelm von Oppel (1710-1769), der es zum Hauptsitz der jungen Hochschule erklärte. Er stellte drei Räume für den Universitätsalltag zur Verfügung, die sich Erdgeschoss befanden: einen Hörsaal, einen Raum zur Aufnahme der mineralogischen Sammlung und die Bibliothek. Als wohl berühmtester Bewohner des Gebäudes ist wohl der 1749 geborene Abraham Gottlob Werner, der Begründer der Geologie, zu verzeichnen. Er bewohnte während seiner Lehrtätigkeit von 1784 bis zu seinem Tod (1817) den ersten Stock des Hauses. 1855 baute der Freiberger Professor E. Heuchler den Hauptsitz aus Platzgründen aus, das Gebäude erhielt ein weiteres Stockwerk.[2] 2005 erfolgte die vorerst letzte Renovierung, während der das neue Gebäudekonzept (Verbindung zwischen Tradition und Moderne) umgesetzt wurde. Seit dem schmückt das Gründungsgebäude der TU Bergakademie die Freiberger Altstadt.[3]

Abriss der Geschichte der TU Bergakademie

Die offizielle Gründung der damaligen „Chursächsischen Bergakademie“ erfolgte im Jahre 1765.[4] Damit ist die Freiberger Universität die älteste montanwissenschaftliche Hochschule der Welt.[5] Als Ursachen der Gründung müssen einerseits die Bestrebungen neue Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten von Rohstoffen, als Folge des verheerenden siebenjährigen Krieges zu erforschen, genannt werden.[6] Auf der anderen Seite sorgten die bergmännische Tradition und die Beteiligung einiger Freiberger Wissenschaftler an der Entwicklung des Meißner Porzellans zur Auswahl Freibergs als Universitätsstandort.[7] Am 13. November 1765 signierte Prinzregent Xaver im Namen des Kurfürsten Friedrich III. das kurfürstliche Reskript. Das Konzept entwickelten Oberberghauptmann Friedrich Wilhelm von Oppel und Generalkomissar Anton von Heynitz.[8] Es beinhaltete die Forderung Bergbeamte mit fundierten naturwissenschaftlichen Kenntnissen auszubilden, sowie komplexe hüttentechnische Probleme nach dem Modell „Theoria cum Praxi“ zu lösen. Dieses Modell hat sich die Bergakademie bis heute bewahrt.[9] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie Mittel der Universität Freiberg immer weiter aufgestockt, sodass neue Studiengänge eingerichtet werden konnten. Seit 1992 trägt die Bergakademie den Titel „Technische Universität (TU)“, nach kleineren Krisen in den 1990er Jahren (Anzahl der Studierenden unter 2000) ist die TU Bergakademie heute ein wichtiger Anlaufpunkt (über 6000 Studenten), weil vor allem neuere Studienrichtungen, wie Geoökologie, Umwelt-Engineering und angewandte Naturwissenschaften, neben den traditionellen Fächern ihren Platz im Konzept der Hochschule fanden.[10]

Berühmte Studenten und Professoren

Das Matrikelbuch der TU Bergakademie beinhaltet geschichtsträchtige und in der wissenschaftlichen Welt hoch geschätzte Namen. Selbst der Student mit der Matrikelnummer eins ist bekannt geworden: Friedrich Wilhelm von Tebra, ein Freund Johann Wolfgang von Goethes (selbst Student in Freiberg). Goethe besuchte Tebra 1810 im Gasthaus „Schönbergschen Hof“. Weiterhin zu nennen sind die Studenten Alexander von Humboldt (1769-1859), Theodor Körner (1791-1813), Friedrich von Hardenberg, alias Novalis, (1772-1801). Der russische Wissenschaftler und Dichter Michael Wassiljewitsch Lomonossow (1711-1765) studierte beim Bergrat Friedrich Wilhelm Henkel. Als wohl berühmtester Lehrer der Universität ist der Mineraloge und Geologe Abraham Gottlob Werner zu betrachten, der Humboldt, Hardenberg und einen Sohn des Dichters Gottfried von Herder, Siegmund August, unterrichtete. Wilhelm August Lampadius entwickelte das Konzept der gasbetriebenen Beleuchtung bis zur industriellen Reife, um die Entdeckung der chemischen Elemente Indium (1863) und Germanium (1886) machten sich Ferdinand Reich, Hieronymus Richter und Clemens Winkler verdingt. Damit bestätigten sie das von Mendeleew aufgestellte Periodensystem der Elemente.[11]

Adresse

Akademiestraße 6, 09599 Freiberg

Quellen

Hübner, Manfred: Freiberger Dom mit Schloss- und Domviertel, Hinstorff-Verlag, Rostock 2013

Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009

http://tu-freiberg.de/veranstaltungen/nacht-der-wissenschaft-2012/programm-nach-standorten/uni-hauptgebaeude-akademiestras (abgerufen am 28.02.2016; 15:08)

http://tu-freiberg.de/universitaet/profil/geschichte (abgerufen am 28.02.2016; 15:09)


Einzelnachweise

[1]: http://tu-freiberg.de/veranstaltungen/nacht-der-wissenschaft-2012/programm-nach-standorten/uni-hauptgebaeude-akademiestras (abgerufen am 28.02.2016; 15:08)

[2]: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S.51

[3]: http://tu-freiberg.de/veranstaltungen/nacht-der-wissenschaft-2012/programm-nach-standorten/uni-hauptgebaeude-akademiestras (abgerufen am 28.02.2016; 15:08)

[4]: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S.51

[5]: Hübner, Manfred: Freiberger Dom mit Schloss- und Domviertel, Hinstorff-Verlag, Rostock 2013, S.15

[6]: http://tu-freiberg.de/universitaet/profil/geschichte (abgerufen am 28.02.2016; 15:09)

[7]: Hübner, Manfred: Freiberger Dom mit Schloss- und Domviertel, Hinstorff-Verlag, Rostock 2013, S.15

[8]: Lauterbach, Werner: Freiberg. Die Silberstadt Sachsens, Stadtführer mit Stadtplan, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2009, S.51

[9]: Hübner, Manfred: Freiberger Dom mit Schloss- und Domviertel, Hinstorff-Verlag, Rostock 2013, S.15

[10]: http://tu-freiberg.de/universitaet/profil/geschichte (abgerufen am 28.02.2016; 15:09)

[11]: Hübner, Manfred: Freiberger Dom mit Schloss- und Domviertel, Hinstorff-Verlag, Rostock 2013, S.15f