Henkel

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Die Henkel AG & Co. KGaA mit Hauptsitz in Düsseldorf-Holthausen ist ein börsennotierter deutscher Hersteller der Konsumgüterindustrie mit weltweiten Marken und Techniken in den drei Geschäftsfeldern Laundry & Home Care (Wasch-/Reinigungsmittel), Beauty Care (Schönheitspflege) und Adhesive Technologies (Klebstoffe).

Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken welche die Firma henkel ausgegeben hatte.

Geschichte

Im Jahre 1876 gründete der Unternehmer Fritz Henkel die Waschmittelfabrik Henkel & Cie in Aachen. Als erstes Produkt stellte er ein Pulver-Waschmittel auf Basis von Wasserglas her. Es hieß Universalwaschmittel. Wegen besserer Verkehrsanbindungen und höherer Absatzchancen verlegte Henkel seine Firma 1878 nach Düsseldorf am Rhein. Im selben Jahr hatte das Unternehmen mit Henkel’s Bleich-Soda den ersten Markenerfolg: Im Gegensatz zu allen anderen Waschmittel, die damals lose angeboten wurden, verkaufte Henkel das Universalwaschmittel in handlichen Päckchen. Der Absatz von Henkel's Bleich-Soda wuchs so stark, dass innerhalb eines Jahres die gemietete Fabrik nicht mehr ausreichte. Fritz Henkel beschloss, eine eigene Fabrik mit Bahnanschluss zu bauen und erwarb an der Gerresheimer Straße im Stadtteil Oberbilk ein Grundstück. Der erhoffte und dringend erforderliche Bahnanschluss konnte jedoch aufgrund von Geländeproblemen nicht gelegt werden. Die Transportprobleme sowie Grundsätze der Unternehmenspolitik veranlassten Fritz Henkel, erneut einen Standortwechsel zu planen: Ab März 1900 produzierte Henkel in Düsseldorf-Holthausen – dort, wo sich noch heute die Firmenzentrale befindet.

1903 brachte die Firma Schwarzkopf – die seit 1995 eine Tochtergesellschaft von Henkel ist – das erste Haarwaschpulver auf den Markt und bot somit eine Alternative zu der bis dahin üblichen Haarwäsche mit Kernseife oder teuren Ölen. 1906 wurde in Minden an der Weser die Firma Cordes & Co GmbH gegründet. Sie entwickelte sich zu einem Spezialisten für Klebstoffe, später vor allem bei Kunstharzdispersionen für die Tapetenindustrie. Cordes kam 1970 zu Henkel. Im Juni 1907 brachte Henkel Persil auf den Markt. Dieses Produkt wurde als „erstes selbsttätiges Waschmittel der Welt“ beworben. 1918 wurde Sil als Wäsche-Nachspülmittel eingeführt. Zwei Jahre später erschloss Henkel mit der Marke Ata das Marktsegment der Putz- und Reinigungsmittel.

Im Jahr 1921 wurde der Grundstein für ein Zweigwerk in Genthin gelegt. Hier entstand in den Zwanzigerjahren die modernste Waschmittelproduktion in Deutschland. 1945 enteignet, wurde das Werk 1949 zu einem Volkseigenen Betrieb (VEB) der DDR. 1990 kaufte Henkel das Werk zurück. 1922 wurde mit der Produktion von Klebstoff für den Eigenbedarf begonnen. 1929 startete Henkel mit der Vermarktung von P3-Reinigern für Industrie und Handwerk. Oberflächentechnik wurde zu einem bedeutenden Geschäftsbereich bei Henkel.

1946 wurde in Düsseldorf die Polycolor chemisch-pharmazeutische Gesellschaft mbH gegründet (ab 1948 TheraChemie, Ohligs). Sie führte ein Jahr später das flüssige Haarfärbemittel Poly Color auf den Markt ein. Die TheraChemie wird 1950 von Henkel erworben. 1951 wurde das Spülmittel Pril in Pulverform durch die (ehemals Chemnitzer) Henkel-Tochter „Böhme Fettchemie“ auf dem Markt eingeführt. Drei Jahre später führte die Tochterfirma Dreiring-Werke die Feinseife Fa ein. 1956 wurde mit Werbung für Persil der erste kommerzielle TV-Spot im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. 1958 wurde die Dr.-Jost-Henkel-Stiftung anlässlich des 25-jährigen Dienstjubiläums von Jost Henkel, einem Enkel des Firmengründers gegründet. 1962 führte der Konzern den Geschirrspülmaschinenreiniger Somat ein. Im selben Jahr geht in Hannover der schärfste deutsche Klebstoff-Konkurrent Sichel-Werke AG in den Besitz von Henkel über. 1969 kam der erste Klebestift, Pritt, auf den Markt. Unter dieser Marke führte Henkel im Laufe der Zeit weitere Produkte für Papier-, Büro- und Schreibwaren ein. Die Henkel GmbH wird 1975 in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) umgewandelt und zur Dachgesellschaft von Henkel. Diese umfasst zu dieser Zeit rund 70 Töchter und angeschlossene Unternehmen. Die Rechtsform KGaA ermöglicht 1985 den Gang an die Börse.

1986 erwarb Henkel das Bauchemie-Geschäft von der Beecham Group mit verschiedenen Unternehmen und Marken: In Frankreich Rubson, in Großbritannien Unibond-Copydex Ltd sowie in Deutschland die 1905 gegründete Ceresit GmbH. Ceresit wurde 1990 in die Henkel Bautechnik integriert. Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 kaufte Henkel die enteigneten Persil-Werke in Genthin zurück. Sie wurden 2009 allerdings wieder verkauft. Ein Jahr später wurde das europäische Joint Venture Henkel-Ecolab zwischen Henkel und der US-amerikanischen Ecolab gegründet, welches das Gemeinschaftsunternehmen Ende 2001 vollständig übernommen hat. 1995 übernahm Henkel die Firma Dorus. Die Übernahme machte Henkel laut eigenen Angaben zum größten Anbieter von Klebstoffen im Bereich Bauwesen und Möbelindustrie. 1997 folgte die Übernahme des Klebstiffhersteller Loctite. 1999 wurde der Unternehmensbereich Chemieprodukte und rechtliche Verselbstständigung unter dem Firmennamen Cognis ausgegliedert und 2001 an eine Gruppe Finanzinvestoren verkauft.

2002 führte Henkel erstmals ein weltweit einheitliches Corporate Design ein. 2003 trat der Konzern der Initiative Global Compact der Vereinten Nationen bei. 2004 übernahm Henkel in der bis dahin größten Akquisition in der Firmengeschichte die Dial Corporation in Scottsdale/Arizona (USA). In das Jahr 2006 fiel das 130-jährige Firmenjubiläum, das unter der Motto „Jahr der Innovationen“ begangen wurde. Dabei seien im Lauf des Jahres mehr als 80.000 Ideen von Mitarbeitern aus der ganzen Welt für neue Markenprodukte oder die Verbesserung von Produkten und Geschäftsprozessen zusammengekommen.

2008 erwarb Henkel mit der Übernahme von ICI durch Akzo Nobel die ICI-Geschäftsfelder „Adhesives“ und „Electronic Materials“ (National Starch) für rund 3,7 Mrd. Euro. Die hinzugekauften Geschäftsfelder hatten einen Umsatz von rund 1,83 Mrd. Euro. Im gleichen Jahr startete Henkel ein Einsparprogramm, das den Abbau von 3000 Stellen weltweit vorsah. Im selben Jahr wurde aus der Henkel KGaA die Henkel AG & Co. KGaA, mit der Henkel Management AG als alleinige persönlich haftende Gesellschafterin. Neuer Vorsitzender wurde der Unternehmer Kasper Rorsted. Er folgte auf Ulrich Lehner. Am 22. September 2009 wurde Simone Bagel-Trah zur Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Henkel AG & Co. KGaA gewählt.

2011 führte das Unternehmen weltweit ein neues Corporate Design ein, verbunden mit dem Claim „Henkel – Excellence is our Passion“.



Text: Wikipedia

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