Kastorbrunnen

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Kastorbrunnen um 1830

Der Kastorbrunnen auf dem Vorplatz der Basilika St. Kastor in Koblenz ist ein kurioses Zeugnis der Napoleonischen Kriege.


Geschichte

Der Präfekt des französischen Départements de Rhin-et-Moselle Jean Marie Thérèse Doazan bescherte Koblenz ein einzigartiges Denkmal. Im Jahr 1812 ließ er vor der Kastorkirche einen klassizistischen Brunnen aus Basaltquadern errichten, dessen (zudem orthographisch falsche) französische Inschrift an den erfolgreichen Russlandfeldzug Napoleons erinnern sollte und folgende, etwas voreilige, Inschrift eingemeißelt bekommen hatte:

«An MDCCCXII/ Mémorable par la campagne contre les Russes/ Sous le préfectura de Jules Doazan.»'

(dt.: Im Jahre 1812/ Denkmal für den Feldzug gegen die Russen/ Unter dem Präfekturat von Jules Doazan.)

Napoleons Russlandfeldzug endete mit einer furchtbaren Niederlage. Im Sechsten Koalitionskrieg überquerte in der Neujahrsnacht auf das Jahr 1814 das vorwiegend russische Armeekorps unter General Saint-Priest, das den rechten Flügel von Blüchers Schlesischer Armee bildete, den Rhein auf der Breite von Neuwied bis zur Lahnmündung mit Schwerpunkt Koblenz. Die Franzosen hatten die Stadt kurz zuvor geräumt und überließen sie kampflos den Russen. Ihr Befehlshaber bewies jedoch Humor und ließ weder Doazans Brunnen noch die erste Inschrift entfernen, sondern eine zweite daruntersetzen. Sie lautet:

«Vu et approuvé par nous commandant/ russe de la ville de Coblentz/ le 1er janvier 1814.»

(dt.: Gesehen und genehmigt durch uns, russischer Kommandant der Stadt Koblenz, am 1. Januar 1814.)



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Johann Adolf Lasinsky

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