Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin

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Das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin ist ein staatliches Fünfspartentheater in der Landeshauptstadt Schwerin. Neben zahlreichen Neuinszenierungen sind einer der alljährlichen Höhepunkte des Spielbetriebs die Schlossfestspiele Schwerin vor der Kulisse des Schweriner Schlosses, des Staatstheaters und des Staatlichen Museums. Darüber hinaus ist das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin die federführende Einrichtung des Theaternetzwerks Magic Net.


Geschichte

Als Beginn der Schweriner Musik- und Theatergeschichte wird allgemein der 17. Juni 1563 betrachtet, als Herzog Johann Albrecht I. von Mecklenburg den Kapellmeister David Köler (* vor 1532, † 1565) zum Hofkapellmeister berief und ihm gleichzeitig den Auftrag zur Gründung einer Hofkapelle erteilte. Diese Hofkapelle ist der Ursprung der heutigen Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin, die als das drittältestes Orchester Deutschlands gilt.

Im Jahre 1753 gründete der schon zu Lebzeiten als Vater der deutschen Schauspielkunst bezeichnete Schauspieler Conrad Ekhof (1720–1778) in Schwerin die erste deutsche Ausbildungsstätte für den Schauspielerberuf, eine Theaterakademie.

Unter der Regierung Friedrichs des Frommen ab 1756 verlagerte sich der Schwerpunkt der Musik von der Theater- und Tanzmusik zur Kirchenmusik. Die Mecklenburg-Schweriner Hofkapelle musste ab 1767 (für 70 Jahre) ihren Sitz in der neuen Residenzstadt Ludwigslust nehmen. Ab 1790 kam es zu Opernaufführungen in Ludwigslust. 1801 gründete Friedrich Franz I. von Mecklenburg eine zunächst nur neunköpfige Kapelle mit dem Namen Harmonie, die 1839 mit der bereits bestehenden Hofkapelle vereinigt wurde. 1840 fand in Schwerin das Zweite Norddeutsche Musikfest statt, bei welchem unter Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy 150 Orchestermusiker und 340 Chorsänger auftraten.

1886 wurde der Spielbetrieb im neuen Gebäude des nunmehr Großherzoglichen Hoftheaters aufgenommen. Am 15. November 1918 wurde das Theater zum Landestheater umbenannt. 1926 erhielt es die Bezeichnung Mecklenburgisches Staatstheater. In dieser Zeit wurde die Niederdeutsche Bühne dem Staatstheater angeschlossen. Der Spielbetrieb dauerte bis zum 31. August 1944, dem Tag der Schließung aller Theater durch Reichspropagandaminister Goebbels, an.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte der Spielbetrieb in dem von Zerstörungen verschont gebliebenen Gebäude unmittelbar wieder aufgenommen werden. Von Mai 1945 bis 1947 war Werner Bernhardy Intendant, danach leitete ein Kuratorium, dem unter anderem Edgar Bennert angehörte, das Haus. Von 1948 bis 1950 war Lucie Höflich Intendantin.

Seit 1993 finden im Juni und Juli die Schlossfestspiele statt, deren Kulisse seit 1999 vom Innenhof des Schweriner Schlosses auf den Alten Garten verlegt wurde. In jenem Jahr wurde mit Aida eine Besucherzahl von mehr als 50.000 Personen erreicht. Der bisherige Zuschauerrekord von mehr als 60.000 Besuchern gelang im Jahre 2001 mit der Verdi-Oper Nabucco.

2011 präsentierten die Schlossfestspiele Der Freischütz von Carl Maria von Weber aufgrund der Sanierung des Alten Gartens zum ersten Mal auf der Freilichtbühne im Schlossgarten.

2011 wurde das Theater zum Berliner Theatertreffen mit Herbert Fritschs Inszenierung von Gerhart Hauptmanns Der Biberpelz eingeladen.


Architektur

Das ursprünglich von Hofbaumeister Georg Adolf Demmler in klassizistischem Stil am Standort des heutige Hauses erbaute Theater brannte im April 1882 während einer Vorstellung ab. Das Theater zog zunächst in ein provisorisch errichtetes Holzgebäude auf dem Bahnhofsvorplatz, welches immerhin Platz für 1100 Zuschauer bot und die Fortsetzung des Spielbetriebs während der Neubauphase ermöglichte. Das neue Haus wurde von Hofbaumeister Georg Daniel entworfen und in den Jahren 1883 bis 1886 fertiggestellt. Am Tag der Eröffnung am 3. Oktober 1886 stellte der der italienischen Renaissance nachempfundene Neubau eines der seinerzeit fortschrittlichsten Theaterbauten der Welt dar. Das nach den modernsten Erkenntnissen errichtete und ausgestattete Gebäude verfügte sogar über eine Versorgung mit elektrischen Licht aus eigenem Elektrizitätswerk.



Text: Wikipedia

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