Observatorium für Solare Radioastronomie Tremsdorf

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Observatorium für Solare Radioastronomie Tremsdorf

Das Observatorium für Solare Radioastronomie Tremsdorf (OSRA) ist ein 1954 entstandenes Radioteleskop-Observatorium in der Nähe von Tremsdorf im Landkreis Potsdam-Mittelmark, das zum Forschungsbereich Solare Radiophysik des Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) gehört. Diese Art der Sonnenbeobachtung ist in Deutschland einzigartig. Die beobachtete Radiostrahlung stammt aus der Korona unserer Sonne.


Geschichte

Das Astrophysikalische Observatorium Potsdam (AOP) wurde am 1. Juli 1874 gegründet. Es trug bis zum 14. April 2011 den Namen Astrophysikalisches Institut Potsdam und heißt nun Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam.

Bereits zwischen 1893 und 1896 wurde im AOP, damals noch auf dem Telegrafenberg dem Gelände des heutigen Wissenschaftspark Albert Einstein, versucht Radioemission der Sonne zu finden. Ihnen standen damals noch keine empfindlichen Messgeräte zur Verfügung, daher versuchten sie sich den Fritter-Effekt zunutze zu machen. Die Experimente sind zwar gut dokumentiert, scheiterten letztlich aber. Danach geschah lange Zeit nichts mehr in dieser Richtung am AOP.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begannen am AOP durch Herbert Daene wieder Radiobeobachtungen den Sonne. Zunächst wurde dafür die Babelsberger Sternwarte genutzt. Am 30. Juni 1954 wurde in der Nähe von Tremsdorf das Observatorium für Solare Radioastronomie gegründet, an dem die Forschung bis heute fortgesetzt wird. Da in der Nähe von Städten die Radiowellen gestört werden können, wurde das Observatorium in dieser abgelegenen Gegend erbaut. Der Leiter der zuständigen Sonnenphysik-Abteilung am AIP ist heute Prof. Dr. Gottfried Mann.

In früheren Zeiten hatte das OSRA etwa 30 Mitarbeiter und einen eigenen Fahrdienst. Mittlerweile arbeiten nur noch etwa 10 Wissenschaftler und einige Doktoranden in Tremsdorf. Die Daten können nun aber international ausgetauscht und ausgewertet werden. Anfangs wurden die Messergebnisse noch vor Ort auf Papierrollen aufgezeichnet. Mittlerweile erfolgt die Erfassung durch Computer. Dr. Henry Aurass, wissenschaftlicher Mitarbeiter am OSRA, während einer Besichtigung am 12. September 2007: „Aber wir haben natürlich alle Papieraufzeichnungen aufbewahrt. Denn wir brauchen sie noch, wenn wir heutige Ergebnisse mit früheren vergleichen wollen.“



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Mathias Sogorski

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