Roos & Cahn

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Die Windsor Damen- und Herrenbekleidung GmbH mit Sitz in Bielefeld ist lizenznehmender Hersteller von Damenoberbekleidung der Marken windsor. und JOOP!. Bis 2005 produzierte das Unternehmen auch Herrenbekleidung der Marke windsor. Es gehört zum Strellson-Konzern, der auch als „Holy Fashion Group“ bekannt ist.

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Geschichte

Gegründet wird das Bielefelder Unternehmen im Jahr 1889 von den beiden Kaufleuten Leo Roos und Isidor Kahn als Herren-Kleiderfabrik Roos und Kahn, deren Produktion sich auf Herrenoberbekleidung wie Mäntel, Hosen und Jacken aus noch derben Materialien wie Leinen-, Lüster- und Lodengeweben beschränkt. Mit fortschreitender Industrialisierung werden ab 1902 auch Sakkos und Anzüge ins Programm aufgenommen.

1938 wird im Rahmen der Arisierung Webereibesitzer und Großhändler F. Niemann neuer Inhaber der Firma und entwickelt sie zum Industriebetrieb, den der geschäftsführende Gesellschafter Günther Klasing 1960 übernimmt. Aufgrund seiner Vorliebe für feine englische Stoffe gibt Klasing, in Anspielung an das britische Königshaus, dem Unternehmen den Namen Windsor Kleiderwerk G. Klasing und spezialisiert den Betrieb auf die Herstellung von Herrenanzügen und Mänteln – die Linie windsor.men entsteht. Klasing forciert auch die Zusammenarbeit mit renommierten Designern wie Pierre Cardin.

Der wirtschaftliche Erfolg bleibt jedoch aus, der Betrieb gilt als Hersteller wenig aktueller Herrenanzüge. 1970 dann verkauft Klasing das Unternehmen an seinen Schulfreund Rudolf-August Oetker, bleibt aber selbst im Unternehmen. Oetker übernimmt den Bekleidungshersteller im Zuge der Entwicklung seines Mischkonzerns und verändert 1977 maßgeblich das Profil der Modemarke: Die erste Kollektion der Linie windsor.women wird ins Leben gerufen.

Nur einen Steinwurf vom Oetker-Firmensitz entfernt lässt der Nahrungsmittelhersteller die neue Fertigung und Verwaltung der heutigen Windsor GmbH bauen. Großinvestitonen wie diese sind es aber, die den Schuldenberg bei Windsor auf 15 Millionen Mark anschwellen lassen und den mittelständischen Betrieb schließlich in die wirtschaftliche Schieflage bringen.

Sein Engagement in der Textilbranche beendet Oetker im Jahre 1983. Die U. J. Textil Handels GmbH & Co. KG der Brüder Uwe und Jochen Holy, zu diesem Zeitpunkt im Vorstand des schwäbischen Bekleidungsunternehmens Boss, übernimmt den angeschlagenen Betrieb. Die neuen Inhaber trennen sich innerhalb kurzer Zeit von Klasing, schließen die zu Windsor gehörende Bad Harzburger Mantelfabrik Schmidt & Tischmeyer, stellen Kollektionen für ausländische, wenig profitable Märkte ein und schaffen so Mitte der 1980er Jahre den wirtschaftlichen Umschwung. Zu dieser Zeit beschäftigt das Unternehmen ca. 500 Mitarbeiter.

Als Folge der positiven Entwicklung wird die eigene Markenpolitik weiterentwickelt. 1990 wird die erste Lizenz der Marke für eine Brillenkollektion vergeben. Die Windsor GmbH ihrerseits übernimmt 1991 die Lizenz für das Designerlabel Joop! Menswear. 1997 eröffnet der erste Windsor-Store in Berlin. Seit 1999 wird nach einem überarbeiteten Markenauftritt das aktuelle Logo geführt.

2001 vereinen die Gesellschafter Jochen und Uwe Holy Markenführung und Marketing ihrer beiden Unternehmen, Windsor und Strellson, am Sitz von Strellson in Kreuzlingen in der Schweiz. Im Jahr 2005 dann wird die Herrenbekleidung vollständig in die Schweiz delegiert, während die Hoheit über die Damenbekleidung am Stammsitz in Bielefeld verbleibt. Das Unternehmen Windsor gehört seit 2006 zur Holy Fashion Group, der ebenfalls in der Schweiz ansässigen Dachgesellschaft. Am Standort Bielefeld wird nicht mehr selbst für den Markt produziert, eigene Produktionsstätten stehen heute in Portugal und Bulgarien.

In Deutschland werden zur Zeit eigene Stores in Düsseldorf, Hamburg, Wiesbaden und München betrieben, in Österreich wurden Stores in Salzburg und Wien eröffnet.




Text: Wikipedia

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