Sekthaus Carl Graeger

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Graeger-Sekt ist ein seit 1877 hergestelltes Produkt der Sektkellerei Carl Graeger mit heutigem Sitz in Bingen am Rhein, das in verschiedenen Variationen (Weiß, Premium, Rot, Rosé, Alkoholfrei) erhältlich ist.

Reklamemarke

Geschichte

Ursprünglich stammte die Familie Graeger aus Nordhessen, wo um 1700 Johann Nicolaus Graeger einen Weinhandel betrieb. Seine Nachkommen siedelten im 19. Jahrhundert nach Berlin über, wo diese ebenfalls im Weinhandel tätig waren. Otto und Heinrich Graeger gründeten von Berlin aus eine Niederlassung in Hochheim am Main, wo sie Weinberge erwarben und mit eigener Weinherstellung begannen. Die Leitung der Hochheimer Filiale übernahm ihr Bruder Carl, welcher 1877 seine eigene Sektkellerei in Hochheim gründete, dessen Produktionszahlen bereits nach einigen Jahren rasch anstiegen. Aufgrund des steigenden Exports seines Sekts nach Großbritannien sah sich Carl 1888 veranlasst, eine Filiale in London zu errichten. In dieser Zeit wurde der „Sparkling Hock“, der „schäumende Hochheimer“, zum Inbegriff für Weine und Sekt aus Hochheim im englischsprachigen Ausland. Diese Bezeichnung wurde später auf alle schäumenden Rheinweine übertragen.

Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit erfand er unter anderem einen speziellen Hebezug zum Transport von Champagnerflaschen, eine Flaschenspülmaschine und ein Verfahren zum Haltbarmachen von Traubenmost. Die beiden Jahrzehnte vor dem Ersten Weltkrieg waren die Blütezeit der Sektkellerei. Nach Carls Tod 1902 übernahm zunächst seine Witwe Ida die Geschäfte, welche sie um 1910 ihrem Sohn Alexander übergab.

Nach dem Ersten Weltkrieg erlitt die Sektkellerei Graeger erhebliche Absatzeinbußen; unter anderem mussten die Hauptexportmärkte in Großbritannien und den Vereinigten Staaten stark eingeschränkt werden. Während in Deutschland der Absatz zunächst weitgehend stabil gehalten werden konnte, verlor das Unternehmen dennoch Marktanteile und konnte schließlich in den 1950er und 1960er Jahren nicht vom steigenden Sektkonsum der Bevölkerung profitieren.

Mit dem Tod von Alexander Graegers Schwester Emma 1970, die nach dem Tod ihres Bruders die Geschäfte weitergeführt hatte, endete die Familienära von Graeger. 1972 wurde nach Bestimmungen des Testaments von Emma Graeger das Unternehmen in eine GmbH unter der Firma „Carl Graeger GmbH Sektkellerei“ umgewandelt und es begann eine Periode wechselnder Besitzer der Sektkellerei, von denen Wolfgang Braun und Otto Geck hervorzuheben sind, die das Unternehmen zwischen 1980 und 1985 aus der Krise herausführten. 1993 wurde die eigene Sektproduktion aufgegeben und die Graegermarken ab sofort in einer anderen Kellerei versektet. Otto Geck trat 1996 in Ruhestand und es übernahm der Kaufmann Volker Valerius das Sekthaus Graeger, welcher den Standort 1997 von Hochheim am Main nach Bingen am Rhein verlegte.

Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.