St. Antonius-Kirche (Großräschen)

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St. Antonius-Kirche

Die St.-Antonius-Kirche ist eine katholische Kirche in der südbrandenburgischen Stadt Großräschen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz.


Geschichte

Durch den Abbau von Braunkohle bei Großräschen und die damit einsetzende Industrialisierung in der Niederlausitz ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es zu einem Bevölkerungsanstieg in Großräschen und den umliegenden Orten. Unter den zugezogenen waren viele Katholiken vor allem aus Polen und Böhmen. Gepfarrt war Großräschen nach Senftenberg. Der erste katholische Gottesdienst nach der Reformation fand in Großräschen am 2. August 1907 im sogenannten Kurmärker am Markt statt. Nachdem 1908 mit Georg Lompa der erste Geistliche angestellt und 1909 das Pfarrhaus gebaut wurde, kam es am 1. Juli 1910 zur Gründung einer eigenen Pfarrkuratie.

Erster Spatenstich und Grundsteinlegung der Kirche waren im Jahr 1912, ein Jahr später am 6. Juli 1913 kam es zur Benediktion der Kirche. Architekt der Kirche war der Leipziger Clemens Lohmer. Im Jahr 1913 erhielt die Kirche drei Bronzeglocken und 1915 eine Orgel der Schweidnitzer Firma Schlag & Söhne. Im Ersten Weltkrieg wurden zwei der drei Glocken eingeschmolzen. Diese wurden im Jahr 1925 durch neue ersetzt.

Am 1. September 1939 wurde der Gebrauch der polnischen Sprache in der Kirche verboten. Im Jahr 1942 wurden erneut zwei Glocken für den Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Zu DDR-Zeiten - im Jahr 1953 - wurde die Kirche eigenständige Pfarrei. Im selben Jahr begann die Innenrenovation der Kirche. 1956 stiftete ein Ehepaar vier Stahlgussglocken.

Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde im Jahr 1972 der Beschluss gefasst, die Kirche entsprechend den Vorgaben des Konzils umzubauen. Der Umbau fand von 1975 bis 1979 nach Plänen des Dresdner Architekten Wolfram Starke und des Dresdner Bildhauers Friedrich Press statt. Die Bauausführung übernahm die Gemeinde. Am 20. Mai 1979 wurde der neue Altar geweiht.

Seit dem Jahr 2003 gehört die Kirche St. Antonius zu den Baudenkmalen in Großräschen.


Baubeschreibung

Die Kirche ist im neogotischen Stil aus roten Backsteinen erbaut. Das Kirchengebäude ist 34 Meter lang und 20 Meter breit. Das Kirchenschiff ist innen 11 Meter hoch und der Turm hat eine Höhe von 36 Metern. In der Kirche befinden sich 210 Sitzplätze.

An der äußeren Südwand stehen Plastiken der heiligen Barbara und des Namenspatrons der Kirche des heiligen Antonius.


Innenausstattung

Press und Starke nutzen für die Kirchenumgestaltung einfache Mittel und Materialien, die für die Lausitz typisch sind. Als Material für Altarwand, Empore, Beichtstühle, Kreuzweg, Ambo und Tabernakel wurde gesandeltes Kiefernholz genommen.

An der Rückwand des Kirchenraumes befinden sich eine neu gestaltete Empore und darunter der verglaste Hauptzugang zur Kirche. Durch die Altarwand wurde die Apsis von der Kirche abgetrennt, diese wurde zu einem Oktogon erweitert. Sie wird als Wochentagskapelle mit 26 Sitzplätzen genutzt.

Die farbigen Kirchenfenster stammen aus der Bauzeit der Kirche und wurden von der Firma Quidtmanns gefertigte.


Altarwand mit Kreuz

Das Thema der hölzernen Altarwand ist Durch das Kreuz zur Auferstehung. Die Altarwand trennt den ursprünglichen Altarraum vom übrigen Kirchengebäude ab. Vor der Wand befindet sich ein acht Meter hohes, zur Korpusfigur gestaltetes Kreuz, das einen auf die Gemeinde zugehender Christus mit einer deutlich sichtbaren Herzwunde darstellt.


Orgel

Die ursprüngliche Orgel aus dem Jahr 1915 von Schlag und Söhne wurden bei der Kirchenumgestaltung in den 1970er-Jahren durch eine Jehmlich-Orgel als Opus 986 ersetzt. Die Orgel befindet sich hinter der Altarwand mit dem personifizierten Christus. Sie wurde am 10. September 1978 geweiht. Im Jahr 1996 wurde sie generalüberholt und um eine Posaune 16’ im Pedalwerk erweitert. Die Klanggestalt orientiert sich an den barocken Orgeln Nord- und Mitteldeutschlands. Im August 2003 erweiterte man die Orgel um vier Register. Das mechanische Schleifladeninstrument hat 19 Register auf zwei Manualen und Pedal.


Beichtstühle und Kreuzweg

In den Seitengängen befinden sich die Beichtstühle und der Kreuzweg. Die 14 Stationen des Kreuzweges sind links und rechts der beiden Beichtstühle in vier Gruppen gestaltet. Die einzelnen Szenen sind durch eine stilisierte Gestaltung hervorgehoben. Der Kreuzweg wurde am 8. März 1987 eingeweiht.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Z thomas

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